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Fasteninstallation erinnert an Jan Palach

Fasteninstallation_2019

Wie bereits in den vergangenen Jahren ist der Hochaltar unserer Kirche während der Fastenzeit wieder durch ein modernes Kunstwerk verdeckt. Wir folgen damit der Tradition der Fastentücher, welche es bereits seit dem späten Mittelalter gibt. Der Sinn dahinter ist, dass in der Vorbereitungszeit auf Ostern das Gewohnte durch Außergewöhnliches ersetzt wird. Damit entsteht eine ganz andere Atmosphäre in der Kirche, die auf Herz und Seele erneuernd wirkt. Dieses Jahr haben wir nicht einfach ein Fastentuch, sondern eine regelrechte Fasteninstallation, in welcher sich eigentlich zwei selbstständige Kunstwerke begegnen. Zum einen handelt sich um großformatige Leinwandbilder der Künstlerin Sylva Pauli. Zum anderen um eine teilweise mit Silberpapier überzogene Pappmaché-Skulptur eines ehemaligen Schülers der Deutschen Schule Prag, welcher dieses Werk bereits im Schuljahr 2001/02 verfertigte. Mit dieser Installation erinnern wir an Jan Palach, welcher sich am 16.01.1969, also heuer vor 50 Jahren, am Prager Wenzelplatz selbst entzündete und drei Tage danach an seinen Verletzungen starb. Mit seiner Tat protestierte Palach damals gegen die nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings rasch einsetzende Gleichgültigkeit in der Gesellschaft. Der Tat von damals ist ein Impuls für heute, denn auch in unserer Zeit gibt es problematische politische und gesellschaftliche Entwicklungen und viel Gleichgültigkeit.
Eine Stimme aus unserer Pfarrei unmittelbar nach dem Aschermittwochsgottesdienst: „Die Fasteninstallation ist grandios, eine unerschöpfliche Meditationsgrundlage …“.

In memoriam Msgr. Winfried Pilz

Msgr. Winfried Pilz

Unser früherer Gemeindeseelsorger Monsignore Winfried Pilz ist am Abend des 23.02.2019 im Krankenhaus von Görlitz verstorben ist. Möge ihm der Stern von Bethlehem, der ihm als ehemaligen Präsidenten der deutschen Sternsingeraktion so viel bedeutet hat, heim in das himmlische Vaterhaus leuchten! Möge er vor dem Angesicht Gottes singen und staunen, wie er es schon hier auf Erden so gut und herzlich gemacht hat!

Winfried Pilz war ein Deutschböhme aus dem Sudetenland. Er wurde am 4. Juli 1940 in Warnsdorf geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste er als Kind wie so viele seiner Landsleute die Heimat verlassen und wurde 1966 in Köln zum Priester geweiht. Fast 18 Jahre lang war er Rektor von Haus Altenberg und in dieser Zeit auch Diözesanjugendseelsorger des Erzbistums Köln, danach Referent im Jugendhaus Düsseldorf und ab 1990 Pfarrer in Kaarst. Von 2000 bis 2010 stand er dem „Kindermissionswerk Die Sternsinger“ als Präsident vor. Von Juli 2010 bis Juli 2012 war er Seelsorger der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde Prag. Danach zog er sich in die Nähe seiner nordböhmischen Heimat zurück, nämlich nach Leutersdorf an der sächsisch-tschechischen Grenze. Seine geistliche Kraftquelle war in den letzten Jahren die Franziskus-Kirche in Studanka/Schönborn im Lausitzer Gebirge. In dieser Kirche wie auch in anderen Kirchen des böhmisch-sächsischen Grenzgebiets war er auch immer wieder seelsorglich tätig. Im ganzen deutschsprachigen Raum ist Winfried Pilz als Autor vieler geistlicher Lieder bekannt (u.a. „Laudato si, o mi Signore“). Er war ein kluger, kraftvoller und kreativer Seelsorger und ein in vieler Hinsicht origineller Mensch.

In unserer Deutschsprachigen Katholischen Pfarrei wirkte er nur wenige Jahre. Viele von uns erinnern sich aber in sehr lebendiger Weise an ihn. Zuletzt hatte er unsere Pfarrei im Rahmen der Pfarrerhebungsfeierlichkeit am 1. Adventssonntag 2016 besucht und dann noch einmal anlässlich der Feier des 50. Priesterjubiläums von Msgr. Anton Otte im Oktober 2017. Seine Prager Zeit charakterisierte er in seiner humorvollen Art damals als einen „Bindestrich“ zwischen seinen Vorgängern und seinem Nachfolger.  Alle jene, denen er in verschiedensten Situationen seelsorglich beigestanden ist, werden in ihm aber etwas mehr als einen Bindestrich sehen und sich dankbar erinnern. Nicht zuletzt haben wir es seiner Bereitschaft zu verdanken, dass in Prag nach Jahren der Unsicherheit wieder eine offizielle Seelsorgsstelle des Katholischen Auslandssekretariats der Deutschen Bischofskonferenz errichtet werden konnte.

Wir haben für Msgr. Winfried Pilz in unserer Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk am Felsen in Prag am Montag, 4. März 2019, einen Gedenkgottesdienst gefeiert.

Am Samstag, 9. März, fand für Msgr. Pilz in Leutersdorf (D) das Requiem statt. Anschließend war die Beisetzung im wenige Kilometer entfernten Studanka/Schönborn (CZ).

Kondolenzschreiben von Msgr. Peter Lang (Katholisches Auslandssekretariat)

Kondolenzschreiben von Weihbischof Dr. Christoph Hegge (Diözese Münster)

Nachruf von P. Martin Leitgöb in der Sudetendeutschen Zeitung (2019/10)

Weitere Nachrufe: www.landesecho.cz, www.katholisch.dewww.domradio.de, www.sternsinger.de, www.vaticannews.va, www.kirche-und-leben.de, www.rp-online.de, www.cirkev.cz, www.spiegel.de, www.stuttgarter-zeitung.de, www.erzbistum-koeln.de, www.bdkj.de, www.rga.de, Haus Altenberg, www.watislos-kaarst.de, www.wz.de

Europa-Wallfahrt nach Mariazell

Mariazell

Im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament wird am 3. und 4. Mai 2019 eine Wallfahrt in den österreichischen Gnadenort Mariazell stattfinden. An diesem Ort wird die Mutter Jesu als „Magna Mater Austriae“ (Große Mutter Österreichs), als „Magna Domina Hungarorum“ (Große Herrin der Ungarn) und als „Magna Mater gentium slavorum“ (Große Mutter der slawischen Völker) verehrt. Es ist also wirklich ein mitteleuropäischer Gnadenort. In Zusammenarbeit zwischen der Ackermann-Gemeinde, unserer Deutschsprachigen katholischen Pfarrei und der tschechischen Christlichen Akademie wird aus Prag ein Bus nach Mariazell fahren. Wir wollen mit unserem Gebet Europa unter den Schutz der Gottesmutter Maria und der heiligen Patrone Europas stellen und um Gottes Begleitung für die Zukunft unseres Kontinents bitten. Die Prager Busgruppe (Zustiegsmöglichkeit auch in Budweis) wird begleitet von Bischof em. František Radkovský (Pilsen) und P. Dr. Martin Leitgöb (Deutschsprachige katholische Pfarrei Prag). Alle wichtigen Informationen – z.B. wo und wie man sich anmelden kann – finden Sie auf diesem Einladungsflyer (hier klicken). Herzliche Einladung zum gemeinsamen Weg MIT UND ZUR MUTTERGOTTES!

Weiterhin ein kurzer Draht

Sdruzení Ackermann-Gemeinde_ 20 Jahre

Herzlichen Glückwunsch an Sdružení Ackermann-Gemeinde! Am 9. Februar wurde mit einem Festakt und einem Gottesdienst im Kloster Břevnov das 20-jährige Bestehen der tschechischen Schwesterorganisation der Ackermann-Gemeinde gefeiert. Mit beiden Organisationen haben wir gute Kontakte, denn sie stehen auf einem christlichen Wertefundament und engagieren sich beide in der deutsch-tschechischen Verständigungsarbeit. Hinzukommt, dass das Büro des Sdružení im Emmauskloster genau gegenüber unserer Kirche liegt und P. Martin Leitgöb die letzten Jahre auch der Geistliche Beirat dieses Verbandes war. So gab es immer wieder gemeinsame Initiativen und Veranstaltungen. Ein Fixpunkt war z.B. immer der Info-Stand des Sdružení bei der Nacht der Kirchen in unserer Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk am Felsen. Auch wenn P. Leitgöb aufgrund seiner anderen Aufgaben das Amt als Geistlicher Beirat zurückgelegt hat, werden wir dennoch weiterhin den „kurzen Draht“ zu unseren Partnern von der Ackermann-Gemeinde bewahren. Oben am Foto gleich mehrere Bekannte: die Geschäftsführerin des Sdružení Ackermann-Gemeinde, Eva Engelhardt (2.v.l.), unser Gemeindemitglied Martin Kastler, er ist zugleich Bundesvorsitzender der deutschen Ackermann-Gemeinde (3.v.l.), Msgr. Anton Otte (4.v.l.), der Vorsitzende des Sdružení, Kulturminister a.D. Daniel Hermann (6.v.l.), neben ihm Botschafter Christoph Israng und rechts der Görlitzer Bischof Wolgang Ipolt, der dem Festgottesdienst vorstand.

Von Monsignores eingerahmt

Mit Olbrich und Otte_2019

Jedes Jahr im Januar besucht der Bundesvorstand der Ackermann-Gemeinde die Moldaumetropole, um verschiedenen Partnerorganisationen zu begegnen. Dabei steht ein Besuch unseres Sonntagsgottesdienstes immer fix am Programm – so gehört es sich auch für eine christliche Vereinigung. Die armen Vorstandsmitglieder! Sie erwischen mit ihrem Januartermin unsere Kirche immer bei arktischen Temperaturen, doch sie sind wie unsere vielen anderen Gottesdienstteilnehmer tapfer und von der Überzeugung getragen, dass die wahre Wärme von innen kommt. Mit zum Vorstand der Ackermann-Gemeinde gehören Msgr. Dieter Olbrich und Msgr. Anton Otte. So kam es wieder einmal zu der nicht alltäglichen Situation, dass ein einfacher Ordensgeistlicher von zwei höheren kirchlichen Würdenträgern eingerahmt den Gottesdienst feierte. Sie haben es ertragen – und er auch! Am Bild links: unser Ministrant Otto, der für ein Jahr lang zum Tschechisch-Lernen in Prag weilt und seit September fast keinen Sonntagsgottesdienst ausgelassen hat. Großes Lob!

Ein Priester hält Rückblick

Buchpräsentation Otte

Am 18.01. wurde auf dem Prager Vyšehrad ein auch im Zusammenhang mit unserer Gemeinde interessantes Buch präsentiert: Josef Beránek(am Bild links)/Anton Otte, Vzdálená Evropa? Entferntes Europa (Vyšehrad-Verlag). Darin wird das Leben und Wirken eines der früheren Seelsorger unserer Gemeinde, Msgr. Anton Otte, vorgestellt – ein längst fälliges und von vielen seit langem angeregtes Werk. Dass das Buch in Interviewform abgefasst ist, hat es dem Protagonisten wohl etwas leichter gemacht, sowohl den großen Bogen als auch Details seines Lebens nachzuerzählen. Interessante Einblicke erhält der Leser sowohl in die aufgrund der damaligen politischen Gemengelage stellenweise dramatische Kindheit und Jugendzeit ebenso wie  über den Weg zum Priesterberuf und die verschiedenen Stationen des seelsorglichen Dienstes. Breit wird das Wirken Ottes für die Ackermann-Gemeinde und die deutsch-tschechische Versöhnung dargestellt, und immer wieder ist dem Titel gemäß von den Sorgen und Hoffnungen bezüglich des heutigen Europa die Rede. Herzlichen Dank, lieber Anton Otte, dass Du Deine reichen Erfahrungen auf diese Art mit uns teilst!

P. Leitgöb ist Provinzvikar

Leitgöb_Hipp_2019

Mit der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen ist unsere Gemeinde insofern verbunden, als unser Seelsorger P. Leitgöb dieser Gemeinschaft entstammt. Genaugenommen gehört er der Redemptoristenprovinz Wien-München an, die im süddeutschen und österreichischen Raum knapp unter hundert Mitglieder und neun Niederlassungen hat. Jedes Jahr tritt in dieser Ordensprovinz das sog. Provinzkapitel zusammen. Es berät und entscheidet über die Grundlinien des Lebens und Arbeitens der Gemeinschaft. Alle vier Jahre wird von diesem Gremium auch die Leitung der Ordensprovinz gewählt. Dies geschah zuletzt zwischen dem 15. und dem 17. Januar in Cham in der Oberpfalz. An der Spitze steht der Provinzial, dann gibt es den sog. Provinzvikar als seinen Stellvertreter und drei weitere Provinzräte. Im Zuge der Wahlen wurde nun P. Martin Leitgöb zum Stellvertreter des Provinzials gewählt und anschließend vom römischen Generaloberen der Ordensgemeinschaft per Dekret bestätigt. Das Bild oben zeigt ihn zusammen mit dem ebenfalls neu gewählten Provinzial, P. Edmund Hipp.

Der große Sternsinger-Samstag

Sternsinger_2019_02

Nach dem Empfang auf der Österreichischen und der Deutschen Botschaft am 10.01. (siehe Beitrag unten) tourten unsere Sternsinger zwei Tage später durch Prag. Wie jedes Jahr war es großartig, lustig, aber auch anstrengend. Von 9.00 Uhr vormittags bis 18.00 Uhr besuchten wir insgesamt vierzehn Häuser und Wohnungen. Mit zwei Kamelen …. ähhh, Autos (danke den Chauffeuren!)  …. wurden die Majestäten in alle Gegenden Prags und sogar außerhalb Prags gebracht – überallhin, wo eben jemand zu besuchen war. Danke auch allen, die uns so freundlich empfangen und so großzügig gespendet haben! Ein Fixpunkt ist bei unserer Sternsingeraktion immer der Besuch des Klosters am Weißen Berg. Dort lebt ja eine deutsch-tschechische Gemeinschaft von Benediktinerinnen. Sie freuen sich immer sehr, wenn die Sternsinger ihr Lied singen und ihr langes Gedicht aufsagen. Auch der Empfangsort im Kloster ist ein ganz besonderer, nämlich eine der Kapellen im Ambitus mit einer großen Panoramakrippe (siehe Bild). Traditioneller Weise wurde unsere Sternsingeraktion dann am Fest der Taufe des Herrn bei unserem Gemeindegottesdienst abgeschlossen. Das Gesamtergebnis von 45.700 tschechischen Kronen wird der Aktion www.trikralovasbirka.cz zur Verfügung gestellt.

Sternsinger auf den Botschaften

Sternsinger_2019_01

Neben den allerjüngsten königlichen Hoheiten aus dem Kindergarten der KidsCompany (siehe Beitrag unten) sind in unserer Pfarrei an mehreren Tagen Sternsinger im Schulalter unterwegs. Allesamt stammen sie aus engagierten Familien unserer Pfarrei. Ein Fixpunkt ist dabei immer der Besuch der Österreichischen und der Deutschen Botschaft. Wir freuten uns, dass auch dieses Jahr wieder die beiden Botschafter Alexander Grubmayr (Österreich) und Christoph Israng (Deutschland) die Majestäten persönlich empfingen und dass an beiden Botschaften jeweils fast der ganze Mitarbeiterstab versammelt war. Spürbar war auch, dass dieser Termin in beiden Häusern nicht einfach zur Routine gehört, sondern wirklich geschätzt wird und Freude auslöst. Herzlichen Dank also für den so wertschätzenden Empfang. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder! (Bild: Sternsinger im Sitzungssaal der Österreichischen Botschaft)

Allerjüngste königliche Hoheiten

Sternsingerkids_2019_01

Jedes Jahr nach dem Ende der Weihnachtsferien geht es in unserer Pfarrei putzmunter zu. Es sind die Sternsinger, die sich in Bewegung setzen und viel in Bewegung bringen. Seit mehreren Jahren starten zuallererst die allerjüngsten königlichen Hoheiten, nämlich Kinder aus dem deutsch-tschechischen Kindergarten KidsCompany, mit dem wir auch sonst gut zusammenarbeiten. Mit dieser Sternsingergruppen besuchten wir auch diesmal wieder einen langen Vormittag über verschiedene Institutionen und Firmen im Prager Stadtzentrum. Überall wurden wir ganz liebenswürdig aufgenommen. Überall sangen die Kinder das volkstümliche tschechische Sternsingerlied “ My tři králové jdeme k vám …“ und sagten ein Gedicht in deutscher Sprache auf. Natürlich durfte dann auch nicht der Anschrieb des Segens fehlen: C+M+B. Das heißt: Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus. (Das Foto zu diesem Beitrag stammt von unserem Besuch auf der Repräsentanz des Freistaates Bayern.)