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Ein böhmischer Heiliger auf Katholisch.de
Am 5. Januar gedenkt die Kirche eines Heiligen aus dem Böhmerwald, der gleichwohl erst in Amerika so richtig reüssierte. Der heilige Johannes Nepomuk Neumann stammte aus der wunderschönen Kleinstadt Prachatice, studierte in Budweis und Prag Theologie, wanderte dann nach Übersee aus und wurde dort zum Priester geweiht. Später trat er dann auch in den Redemptoristenorden ein und wurde schließlich Bischof von Philadelphia. Erfreulicherweise hat das Internetportal der deutschen katholischen Kirche – eine auch sonst wertvolle Quelle für Wissenswertes aus dem Bereich Kirche & Theologie – dem Heiligen an seinem Gedenktag ein Porträt gewidmet. Es ist hier nachzulesen.
Weihnachtliches Glaubensfundament
Weihnachten wird in der katholischen Kirche bis zum Fest der Taufe des Herrn gefeiert. Früher einmal feierte man bis zum Fest „Darstellung des Herrn“ bzw. „Mariä Lichtmess“ am 2. Februar das Weihnachtsfest. Heutzutage sind aus vielen Haushalten die Christbäume bereits zu Neujahr verschwunden. Wie schade! Dabei erinnert uns das Weihnachtsfest an ganz wichtige, fundamentale Dimensionen unseres Christseins: (1) dass Gott in seiner großen Liebe zu uns alles gemacht hat, um unsere Herzen zu gewinnen – ER ist Mensch geworden; (2) dass Gott weniger im Großen und Mächtigen, als im Verborgenen und Kleinen zu finden ist – und immer auch an den Rändern der Gesellschaft; (3) dass alles religiöse Leben mit dem Schauen, Staunen und Sich-Schenken beginnt, so wie es die Hirten und Weisen gemacht haben.
Früherer Gemeindeseelsorger verstorben
Pfarrer Karl Heinz Schommer ist am 3. Dezember 2015 plötzlich und unerwartet verstorben. Der im Jahre 1952 geborene Priester der Diözese Trier war von 2002 bis 2006 Seelsorger unserer Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde Prag. Anschließend war er bis 2011 weiterhin im Dienst der deutschsprachigen Auslandsseelsorge, nämlich in Barcelona. Danach kehrte er in seine Heimat zurück, wo er als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Moselweiß wirkte. Der Begräbnisgottesdienst für Pfarrer Schommer fand am 9. Dezember 2015 in der Basilika St. Paulin in Trier statt, im Anschluss war die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof. In unserer Prager Kirche Johannes Nepomuk am Felsen feierten wir einen Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Seelsorger am 16. Dezember. Der Tod bedeutet nach unserer gläubigen Vorstellung die endgültige Begegnung mit Christus im persönlichen Leben. Mögen dem verstorbenen Pfarrer Schommer in dieser Begegnung Frieden und Heil zuteil werden.
Advent – Zeit der Ankunft
Advent heißt wörtlich: Ankunft. Jedes Jahr erinnern wir uns an die Ankunft des Gottessohnes in dieser Welt, wir erinnern uns aber auch daran, dass Gott in Jesus Christus eigentlich jeden Tag bereit ist, bei uns anzukommen. Das macht unser Leben licht und hell. Gerade in sorgenvollen Zeiten, wie wir sie derzeit politisch und gesellschaftlich erleben, ist dies eine trostvolle Botschaft. Der Advent lädt daneben aber auch ein, dass wir in menschlicher Weise beieinander ankommen. Zusammenhalt, Gemeinschaft, Gespräch, gemeinsames Hören etc. – das brauchen wir, und der Advent ist eine Möglichkeit diese Haltungen besonders zu fördern. In unserer Kirche Sankt Johannes Nepomuk am Felsen haben wir dieses Jahr einen besonders schönen Adventskranz, den uns ein „stiller Sponsor“ zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank! Neben den adventlichen Sonntagsgottesdiensten laden wir für Sonntag, den 6. Dezember, 14.00 Uhr zu einem musikalischen Adventsnachmittag ein. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird diese Veranstaltung gemeinsam mit dem LionsClub Prague Heraldic durchgeführt.
Lektorenseminar
In der Kirche Sankt Martin in der Mauer fand am 14. November 2015 ein Lektorenseminar statt. Es wurde von der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde und unserer Gemeinde in bewährter Zusammenarbeit organisiert. Referent war Diakon Alwin Hrabowsky, der viele Jahre lang in Südafrika arbeitete und auch dort Lektoren ausbildete. Im gottesdienstlichen Leben einer Gemeinde spielen die Lektoren eine nicht zu unterschätzende Rolle. Sie verkündigen mit ihrem Vorlesen das Wort Gottes. Bereits die Art und Weise des Vorlesens kann durch den persönlichen Ausdruck des Lektors/der Lektorin zu einer impliziten Predigt werden. Insofern ist es erfreulich, dass sich nicht nur neue, sondern auch bewährte Lektoren unserer Gemeinden dieser Fortbildung unterzogen haben. Das Feedback einer Seminarteilnehmerin: „Danke für dieses interessante und aufschlussreiche ‚Training‘ und noch mehr für das, was man aus den Schriften dazulernte. Und das ‚Kennenlernen‘ war ein weiterer Höhepunkt unseres Treffens.“
Großer Dank!
Beim Sonntagsgottesdienst am 8. November wurde in unserer Gemeinde das Ehepaar Margrit und Dr. Ferdinand Trauttmansdorff verabschiedet. Beide waren in den sechs Jahren ihres Aufenthaltes in Prag mit unserer Gemeinde zutiefst verbunden. Sie beteiligten sich rege am Gemeindeleben, vor allem am gottesdienstlichen Leben. Frau Trauttmansdorff regte zudem einige wichtige Initiativen an, zum Beispiel das monatliche Friedensgebet. Sie war aber oft auch bereit, praktische und sehr konkrete Hilfe in der Gemeinde zu leisten. Herr Dr. Trauttmansdorff war als österreichischer Botschafter durch all die Jahre ein wertvoller und inspirativer Gesprächspartner für viele Gemeindemitglieder, nicht zuletzt für die Seelsorger. Es zeigte sich dabei stets, dass er mit seiner ganzen Persönlichkeit zur Gemeinde stand. Verabschiedungen dieser Art fallen natürlich nicht leicht, sie gehören aber zum Leben einer Auslandsgemeinde einfach dazu. Umso tröstlicher, dass uns das Ehepaar Trauttmansdorff versprach, Prag nicht ganz aus dem Blick zu verlieren – und so konnten wir bei der Agape nach dem Gottesdienst doch wieder lachen (Am Bild von links: Evangelisches Pfarrerehepaar Frank und Andrea Lessmann-Pfeifer, Ehepaar Trauttmansdorff, P. Martin Leitgöb).
Hirtenbrief für Auslandsgemeinden
Dr. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, ist seitens der Deutschen Bischofskonferenz für die rund 120 deutschsprachigen katholischen Auslandsgemeinden zuständig. Im Jahre 2012 besuchte er in dieser Funktion – damals allerdings noch als Kölner Weihbischof – auch unsere Prager Gemeinde. Aus den damaligen Begegnungen haben wir gespürt, dass dem Bischof die Auslandsseelsorge wirklich am Herzen liegt. Jetzt hat sich Erzbischof Koch erfreulicherweise mit einem Hirtenbrief an alle deutschsprachigen Auslandsgemeinden gewandt. Das Schreiben ist lesenswert, weil es wichtige Hinweise auf das notwendige Profil einer Auslandsgemeinde gibt, so zum Beispiel, wenn der Bischof alle aktiven Gemeindemitglieder anspricht: „Unabdingbar ist, dass Sie, die ehrenamtlichen Laien, aus der Verantwortung Ihrer Taufe und Firmung heraus lebendig und mutig das Leben Ihrer Gemeinde mittragen und mitgestalten. So können wir verhindern, dass unsere Gemeinden lieblos werden oder reine Servicestellen zur Befriedigung religiöser Bedürfnisse.“ Der ganze Hirtenbrief kann hier heruntergeladen werden.
Freude über neue Erntekrone
Das Erntedankfest ist im Jahresfestkreis der Kirche zwar nicht vorgeschrieben, aber es ist trotzdem ein schönes Fest und wird zumindest in den deutschsprachigen Ländern gerne und mit viel Brauchtum gefeiert. Für uns als deutschsprachige Gemeinde in Prag ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir dieses Fest begehen. Gerade in einer Großstadt ist Erntedank auch eine wichtige Gelegenheit, sich darauf zu besinnen, dass unsere Nahrung nicht im Supermarkt wächst, sondern ihren Ursprung auf Feldern und in Gärten hat. Letztlich ist es Gott, der die Feld- und Gartenfrüchte wachsen lässt, und sich dankbar darauf zu besinnen, ist „würdig und recht“, wie es in der Messliturgie heißt. In diesem Jahr waren wieder besonders viele Menschen zu unserem Erntedankfest am 11. Oktober gekommen. Und: Wir hatten erstmals eine Erntekrone, so wie sie in vielen Gegenden des süddeutschen und österreichischen Raumes ganz und gar üblich ist. Die Freude darüber war besonders groß!
Wiener Nepomuk-Pfarrei in Prag
Im deutschsprachigen Raum kommt der heilige Johannes Nepomuk nicht nur auf unzähligen Brücken und Wegrändern vor, er ist auch der Patron von vielen Kirchen und Kapellen. Aus der Pfarrgemeinde „St. Johannes Nepomuk“ in Wien war am Wochenende vom 9. bis zum 11. Oktober 2015 eine 30-köpfige Gruppe nach Prag gereist, um den Spuren des Kirchenpatrons zu folgen. Für unsere deutschsprachige Gemeinde Prag war das sozusagen der Besuch einer Schwesterngemeinde, weil wir eben den selben Schutzheiligen haben. So freuten wir uns besonders, dass die Gruppe mit Pfarrer Konstantin Spiegelfeld an der Spitze auch an unserem Erntedankgottesdienst teilnahm. Das nebenstehende Foto entstand bei der an den Gottesdienst anschließenden Agape, die – wie so oft – dankenswerterweise von einigen engagierten Mitgliedern unserer Gemeinde vorbereitet wurde. Auf dem Foto kann man übrigens auch einen Blick auf die Herbststimmung in unserem Kirchgarten werfen. Auch unsere Wiener Gäste erfreuten sich daran.
Was für ein Sonntag!
Als Auslandsgemeinde erleben wir es immer wieder, dass an unseren Gottesdiensten nicht wenige Gäste, vielfach auch Gruppen, teilnehmen. So viele Gäste wie am 4. Oktober haben wir aber nicht oft. Unsere Kirche war ganz voll. So lässt es sich gut singen und beten. Das beflügelt alle. Zu unseren Gästen gehörte der Kirchengemeinderat der Pfarrei Schönenberg bei Ellwangen (Württemberg), der sich zur Arbeitsklausur in Prag befand, weiters die Mitglieder jener österreichischen Laienschauspielgruppe, welche am Samstag vorher ein Theaterstück in Prag aufführte, schließlich – wie jedes Jahr – die Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien anlässlich ihrer Jahrestagung. P. Taddeusz Trojan, Pfarrer der Schönenberg-Gemeinde, stand dem Gottesdienst als Hauptzelebrant vor, P. Martin Leitgöb predigte, auch Msgr. Anton Otte konzelebrierte. Und noch etwas: Wir konnten an diesem Sonntag wieder einen neuen Ministranten der Gemeinde vorstellen (siehe Bild). Was für ein Sonntag!