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Kirchengemeinderatsklausur in Prag
Der Kirchengemeinderat der Pfarrei Schönenberg bei Ellwangen, auf der Ostalb in Württemberg gelegen, kam am Wochenende vom 2. bis zum 4. Oktober zu einer Arbeitsklausur nach Prag. P. Martin Leitgöb begleitete diese Klausur. Es ging in den Arbeitseinheiten um die konkreten Ziele, welche sich die Pfarrei für die nächsten Jahre setzt. Umfangen war diese Perspektive von der Frage, wie das Modell der Jerusalemer Urgemeinde in der Apostelgeschichte für eine Gemeinde im 21. Jahrhundert fruchtbar gemacht werden kann. Diesbezüglich kreisten die Gedanken der Klausurteilnehmer/-innen vor allem um die drei Grundaufgaben einer jeden Gemeinde: Verkündigung, Liturgie und Caritas. Auf dem Programm standen aber auch kleinere Besichtigungstouren durch Prag. Untergebracht waren die Kirchengemeinderäte im Gästehaus der Benediktinerinnen auf dem Weißen Berg. Die geistliche Atmosphäre dieses Hauses regte zusätzlich an.
Studienfahrt in die Oberlausitz
Am 19. und 20. September fand nunmehr schon zum dritten Mal eine gemeinsame Studienfahrt unserer Deutschsprachigen Katholischen mit der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde und mit der tschechischen Abteilung der Ackermann-Gemeinde statt. Waren wir letztes Jahr in Niederschlesien, führte uns die Fahrt diesmal in die Oberlausitz. Unsere Ziele: Zittau mit den Fastentüchern, Herrnhut mit der Sternenwerkstatt und der Brüdergemeine, Schmochtitz, wo wir im Bildungshaus der Diözese Dresden-Meißen übernachteten und einen wunderbaren (und lustigen!) sorbischen Kulturabend genossen, Radibor, wo wir zusammen mit einer großen Gemeinde von etwa 300 Gläubigen den sorbischen Sonntagsgottesdienst mitfeierten, schließlich Bautzen, wo eine Stadtführung (Bild) und der Besuch des Sorbischen Museums auf dem Programm standen. Die insgesamt 24 tschechisch-deutschen Teilnehmer/-innen kehrten mit vielen Eindrücken aus einer nahen und doch nicht allzu bekannten Gegend wieder nach Prag zurück. Hier ist ein noch etwas ausführlicherer Bericht eines der Reiseteilnehmer.
Statement aus Prag in DBK-Arbeitshilfe
Bereits zum fünften Mal präsentiert die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) umfassende Zahlen und Fakten in einer modern aufgemachten Arbeitshilfe. Mit Schaubildern, Diagrammen, Grafiken und persönlichen Zeugnissen werden die Eckdaten kirchlichen Lebens, die Anzahl katholischer Schulen und Kindergärten, das Engagement der katholischen Kirche in den Medien, die Arbeit der kirchlichen Hilfswerke und der Haushalt des Verbandes der Diözesen Deutschlands anschaulich dargestellt. Hier die Arbeitshilfe als Download. Auf der Seite 52 werden dabei auch die deutschsprachigen Auslandsgemeinden angesprochen. Dabei findet sich ein Statement von P. Martin Leitgöb: „Für Menschen, die im Ausland leben, stellt sich die Frage nach Beheimatung in besonderer Weise. Die Möglichkeit, in der eigenen Sprache Weggemeinschaft im Glauben zu erleben, kommt diesem Bedürfnis entgegen.“ Unsere Prager Gemeinde ist der Deutschen Bischofskonferenz überaus dankbar, dass wir als eine von rund 120 deutschsprachigen Gemeinden weltweit geführt und regelmäßig unterstützt werden. Die diesbezügliche Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz ist das Katholische Auslandssekretariat. Auch dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt ein herzlicher Dank für die gute Zusammenarbeit und stetige Hilfe.
Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde
Vom 6. bis zum 9. August 2015 fand in der wunderschönen südböhmischen Metropole Budweis bei nahezu tropischen Temperaturen das Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde mit mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die Ackermann-Gemeinde ist ein deutscher katholischer Verband, der sich seit Jahrzehnten für die Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen einsetzt und dabei Großartiges erreicht hat. Seit 15 Jahren gibt es auch einen tschechischen Ableger dieses Verbandes, dessen geistlicher Beirat der Seelsorger der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde Prag, P. Martin Leitgöb, ist. Es ist mehr als sinnvoll, dass unsere Auslandsgemeinde enge Kontakte mit der Ackermann-Gemeinde hat. Das Treffen in Budweis hatte als Motto: „gemeinsam gefordert – gemeinsam aktiv. Jako křesťané i Evropané, jako Češi i Němci“. Dieses Motto beweist in seiner Zweisprachigkeit, dass es der Ackermann-Gemeinde wirklich ein Anliegen ist, Brücken zwischen den beiden Nationen zu bauen. Inhaltlich zeigt es, dass auf unserem Kontinent Europa deutsch-tschechisches Engagement aus christlichem Geist notwendig ist. Darauf bezog sich auch P. Martin Leitgöb in seiner Predigt bei der Eröffnungsvesper. Hier nachzulesen. Die Vesper fand übrigens in der Budweiser Klosterkirche Mariä Opferung statt, die seit den 1870-er Jahren bis zum Jahre 1950 den Redemptoristen gehörte. Für den Redemptoristenpater Leitgöb also ein heimatlicher Ort. Mehr über das Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde unter www.ackermann-gemeinde.de und auf dem Facebook-Profil der Ackermann-Gemeinde.
Gottes Segen, Monsignore Pilz!
Vor nunmehr drei Jahren hat sich Msgr. Winfried Pilz aus Prag verabschiedet. Die Zeitspanne ist noch nicht so lange, und vielen ist der rührige Gemeindeseelsorger noch in Erinnerung. Es gibt auch nach wie vor Kontakte zwischen Prag und seinem jetzigen Wohnort. Und er selbst kommt ab und zu gerne an seine frühere Wirkungsstätte, so auch zur sommerlichen Ferienvertretung. Am 4. Juli hatte nun Monsignore Pilz seinen 75. Geburtstag gefeiert. Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Glück und Segen! Wie sehr der Jubilar bekannt ist, zeigt die Tatsache, dass ihn sogar das Webportal der deutschen katholischen Kirche mit einer eigenen Story zum runden Geburtstag würdigte. Hier nachzulesen. Wir freuen uns! Für uns in Prag war Monsignore Pilz ein Garant für gute Predigten, musikalisches Gespür in der Gestaltung der Gottesdienste und die besondere Einbeziehung der Kinder in das Gemeindeleben.
Letzte Etappe der Außenrenovierung
Ufff, die Finanzierung der letzten Etappe der Außenrenovierung unserer Kirche ist „in trockenen Tüchern“. Seit Anfang Juli ist die komplette Nordfassade eingerüstet. Damit haben die Arbeiten begonnen, die dann hoffentlich im Herbst zu einem guten Abschluss führen. So ein Gerüst ist ja an sich schon ein kleines Kunstwerk. Hut ab vor den Arbeitern, die es in mühevoller Arbeit geschaffen haben. Hut ab auch vor den Arbeitern, die jetzt in den heißen Sommermonaten an der Fassade bei fast unerträglichen Temperaturen arbeiten. Wir hoffen, dass sie gut vorankommen, und beten, dass ihnen nichts passiert. Wenn die Renovierung abgeschlossen ist, wird unsere Kirche dann von allen Seiten wieder als das erscheinen, was sie ist: ein Meisterwerk des böhmischen Barock, einer der schönsten und interessantesten Kirchenbauten in der Goldenen Stadt! (Am Bild: Die eingerüstete Fassade des Nordturms unserer Kirche. Das Gerüst hat zehn Stockwerke!)
Dny víry – Tages des Glaubens
In der Woche nach der „Langen Nacht der Kirchen“ fanden in der Erzdiözese Prag „Dny víry“ statt, übersetzt: „Tage des Glaubens“. Die Diözesanleitung hatte die Tage als missionarische Aktion geplant, möglichst viele kirchliche Gemeinden und Gemeinschaften sollten sich daran beteiligen. Als Auslandsgemeinde wollten wir da nicht außen vor bleiben. Unser Programm umfasste eine tägliche Wochentagsmesse. Außerdem war unsere Kirche tagsüber die ganze Woche geöffnet. Es war dabei immer jemand aus der Gemeinde anwesend. Alle, die diesen Anwesenheitsdienst übernommen hatten, berichteten ausschließlich Positives. Viele Menschen – wohl jeden Tag mehr als 100 – kamen auf kürzer oder länger in unsere Kirche und nützten auch die Gelegenheit, eine Kerze zu entzünden oder eine persönliche Bitte bzw. einen persönlichen Dank aufzuschreiben. Abgeschlossen wurden die Tage des Glaubens mit einem „Abend des Gebetes und der Barmherzigkeit“ am 5. Juni. Dazu reiste sogar eigens ein fünfköpfiges Musikteam aus Salzburg an, die uns mit Lobpreisliedern unterstützen. Wir haben uns in dieser Woche bemüht, den Samen des Glaubens zu auszusäen. Was davon wächst und wie es wächst, liegt in der Hand Gottes.
Lange Nacht der Kirchen
Wie jedes Jahr fand auch 2015 tschechienweit die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Diesmal am 29. Mai. Üblicherweise gibt es am Abend dieser Kirchennacht nicht besonders gutes Wetter. Auch heuer verhießen die Prognosen nichts Gutes, doch hörte der Regen pünktlich zu Beginn um 18.00 Uhr auf, und dann begann es erst wieder gegen 23.00 Uhr stark zu regnen. Wie jedes Jahr gab es in unserer Kirche ein kulturelles und spirituelles Programm. Vor der Kirche gab es für die Besucherinnen und Besucher wieder einen Imbiss als Stärkung für den Weg bzw. als Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dafür schafften wir aus Spendenmitteln sogar eigens ein Zelt an. Dieses ist jetzt im Besitz unserer Gemeinde und kann ab sofort auch gemietet werden! Insgesamt werden es wohl an die 1000 Menschen gewesen sein, die unsere Kirche bis knapp nach Mitternacht besuchten. Um diese Zeit verließen uns die letzten Gäste, und die freiwilligen Helferinnen und Helfer begannen mit den Aufräumarbeiten, die dann auch noch am Samstagfrüh fortgestezt wurden.
Besiegelt durch den Heiligen Geist!
Am Sonntag vor Pfingsten, dem 17. Mai 2015, empfingen in unserer Gemeinde acht Jugendliche und ein Erwachsener das Sakrament der Firmung. Firmspender war Erzabt Edmund Wagenhofer, der als Präses der Slawischen Benediktinerkongregation mit Sitz im slowenischen Maribor zugleich für das Prager Emmauskloster zuständig ist. In seiner Predigt ging der Erzabt auf die Bedeutung des Heiligen Geistes gerade in den Herausforderungen unserer Gegenwart ein. Und er stellte fest: Die Firmung ist kein feierlicher Abschied aus der Kirche, sondern ein neuer Start für das Engagement in der Kirche und der Gemeinde. Nach der Predigt rief er alle Gottesdienstteilnehmer auf, kniend und in Stille um das Wirken des Heiligen Geistes zu beten. Dann wurde jedem und jeder einzelnen der Firmlinge das Geist-Sakrament gespendet, immer mit den Worten: „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist.“ Der ganze Firmgottesdienst war erfüllt von tiefer christlicher Freude. So breitete sich die Salbung des Heiligen Geistes auf die ganze Gottesdienstgemeinde aus. Es war ein kleines, aber tief erlebbares Pfingsten – an diesem Sonntag vor Pfingsten.
Patrozinium
16. Mai: Fest des heiligen Johannes Nepomuk. Welch wunderbarer Kirchenpatron! Es wird wohl nicht häufig vorkommen, dass eine Auslandsgemeinde einen der wichtigsten Heiligen des Gastlandes als Patron ihres Gotteshauses verehren darf. Und natürlich auch: Welch wunderschönes Gotteshaus! Auch das darf nicht jede Auslandsgemeinde erfahren, dass sie nämlich eine der bedeutendsten Kirchen der Stadt überantwortet bekam. Der heilige Johannes Nepomuk passt auch mit seiner besonderen Aufgabe bestens zu unserer Gemeinde. Er gilt ja als Brückenheiliger. An unzähligen Brücken in Mitteleuropa und darüber hinaus ist er zu sehen. Im übrigen immer nach dem Vorbild jener Statue, die wir im Hochaltar unserer Kirche stehen haben. Sie ist das Urbild aller Johannes Nepomuk-Figuren. Wir sehen den Standort unserer Gemeinde ebenfalls an einer Brücke, an der Brücke nämlich, die deutschsprachige Menschen und tschechische Menschen miteinander verbindet. Möge uns der große Patron mit seiner Fürsprache beistehen.