Liebe Schwestern und Brüder,
auch in diesem Jahr können wir Ihnen zur Fastenzeit ein neues Fastentuch vorstellen. Es soll uns helfen, die Fastenzeit als besondere Zeit im Jahr bewusster zu gestalten.
Herzlich danke ich Frau Sylva Pauli, die das Fastentuch auch in diesem Jahr für uns entworfen hat. Inspiriert wurde das Motiv durch einen Text von Franz Kafka, den wir Ihnen ebenfalls beifügen. Ihnen allen eine gesegnete Fastenzeit!
Ihr Pfarrer Thomas Hüsch
Text von Fanz Kafka, der als Inspiration für das Fastentuch diente:
Kern
Vor dem Betreten des Allerheiligsten mußt du die Schuhe ausziehn, aber nicht nur die Schuhe, sondern alles, Reisekleid und Gepäck, und darunter die Nacktheit, und alles, was unter der Nacktheit ist, und alles, was sich unter dieser verbirgt, und dann den Kern und den Kern des Kerns, dann das Übrige und dann den Rest und dann noch den Schein des unvergänglichen Feuers. Erst das Feuer selbst wird vom Allerheiligsten aufgesogen und laßt sich von ihm aufsaugen, keines von beiden kann dem widerstehen.
Jádro
Než předstoupíš před Nejsvětějšího, musíš si sundat boty, ale nejen boty, nýbrž vše, cestovní šaty a zavazadlo a pod tím nahotu a vše, co se pod ní skrývá, a pak to jádro a jádro jádra, pak to ostatní a ten zbytek a potom ještě to světlo nepomíjejícího plamene. Teprve tento plamen bude Nejsvětějším nasán a nechá se jím pohltit, ani jeden z nich tomu nemohou odolat.
Oktavhefte, 25.Januar 1918
