Papst Franziskus hat mit den Kardinalsnominierungen am 9. Oktober 2016 wieder einmal überrascht. Der frühere Generalobere von P. Martin Leitgöb in der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen, Joseph W. Tobin, derzeit Erzbischof von Indianapolis, ist unter den Nominierten. Sicher lassen sich über die zukünftige Eminenz würdigere Bilder finden, aber das nebenstehende Foto drückt aus, um welche Person es sich handelt. Erzbischof Tobin ist ein Typ ganz im Sinne von Papst Franziskus: ein Hirte mit dem Geruch der Schafe! Tobin hat zudem reiche weltkirchliche Erfahrung: Nach seiner zwölfjährigen Tätigkeit als Generaloberer der Redemptoristen (1997-2009) war der US-Amerikaner an der vatikanischen Religiosen-Kongregation tätig, eher er 2012 Erzbischof von Indianapolis wurde. Dass er von diesem Posten aus Kardinal wird, ist mehr als außergewöhnlich, denn die relativ kleine amerikanische Diözese ist kein traditioneller Kardinalssitz. Papst Franziskus wurde also wohl durch die Persönlichkeit Tobins zur Kardinalsnominierung motiviert. Der Erzbischof ist bodenständig, kommunikativ, offen für die Zeichen der Zeit, aber auch demütig und bescheiden. Klerikale Allüren sind ihm völlig fremd. Der Pontifex setzte einmal mehr ein unübersehbares Zeichen.