Der große Sternsinger-Samstag
Nach dem Empfang auf der Österreichischen und der Deutschen Botschaft am 10.01. (siehe Beitrag unten) tourten unsere Sternsinger zwei Tage später durch Prag. Wie jedes Jahr war es großartig, lustig, aber auch anstrengend. Von 9.00 Uhr vormittags bis 18.00 Uhr besuchten wir insgesamt vierzehn Häuser und Wohnungen. Mit zwei Kamelen …. ähhh, Autos (danke den Chauffeuren!) …. wurden die Majestäten in alle Gegenden Prags und sogar außerhalb Prags gebracht – überallhin, wo eben jemand zu besuchen war. Danke auch allen, die uns so freundlich empfangen und so großzügig gespendet haben! Ein Fixpunkt ist bei unserer Sternsingeraktion immer der Besuch des Klosters am Weißen Berg. Dort lebt ja eine deutsch-tschechische Gemeinschaft von Benediktinerinnen. Sie freuen sich immer sehr, wenn die Sternsinger ihr Lied singen und ihr langes Gedicht aufsagen. Auch der Empfangsort im Kloster ist ein ganz besonderer, nämlich eine der Kapellen im Ambitus mit einer großen Panoramakrippe (siehe Bild). Traditioneller Weise wurde unsere Sternsingeraktion dann am Fest der Taufe des Herrn bei unserem Gemeindegottesdienst abgeschlossen. Das Gesamtergebnis von 45.700 tschechischen Kronen wird der Aktion www.trikralovasbirka.cz zur Verfügung gestellt.
Sternsinger auf den Botschaften
Neben den allerjüngsten königlichen Hoheiten aus dem Kindergarten der KidsCompany (siehe Beitrag unten) sind in unserer Pfarrei an mehreren Tagen Sternsinger im Schulalter unterwegs. Allesamt stammen sie aus engagierten Familien unserer Pfarrei. Ein Fixpunkt ist dabei immer der Besuch der Österreichischen und der Deutschen Botschaft. Wir freuten uns, dass auch dieses Jahr wieder die beiden Botschafter Alexander Grubmayr (Österreich) und Christoph Israng (Deutschland) die Majestäten persönlich empfingen und dass an beiden Botschaften jeweils fast der ganze Mitarbeiterstab versammelt war. Spürbar war auch, dass dieser Termin in beiden Häusern nicht einfach zur Routine gehört, sondern wirklich geschätzt wird und Freude auslöst. Herzlichen Dank also für den so wertschätzenden Empfang. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder! (Bild: Sternsinger im Sitzungssaal der Österreichischen Botschaft)
Allerjüngste königliche Hoheiten
Jedes Jahr nach dem Ende der Weihnachtsferien geht es in unserer Pfarrei putzmunter zu. Es sind die Sternsinger, die sich in Bewegung setzen und viel in Bewegung bringen. Seit mehreren Jahren starten zuallererst die allerjüngsten königlichen Hoheiten, nämlich Kinder aus dem deutsch-tschechischen Kindergarten KidsCompany, mit dem wir auch sonst gut zusammenarbeiten. Mit dieser Sternsingergruppen besuchten wir auch diesmal wieder einen langen Vormittag über verschiedene Institutionen und Firmen im Prager Stadtzentrum. Überall wurden wir ganz liebenswürdig aufgenommen. Überall sangen die Kinder das volkstümliche tschechische Sternsingerlied “ My tři králové jdeme k vám …“ und sagten ein Gedicht in deutscher Sprache auf. Natürlich durfte dann auch nicht der Anschrieb des Segens fehlen: C+M+B. Das heißt: Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus. (Das Foto zu diesem Beitrag stammt von unserem Besuch auf der Repräsentanz des Freistaates Bayern.)
Der Nikolaus war da
Die Deutsche Schule Prag stand am 6. Dezember im Zeichen von Sankt Nikolaus. Der heilige Bischof – mit Kleidern aus St. Johannes Nepomuk bestens ausgestattet – besuchte zunächst die Grundschulklassen und dann den Kindergarten. Überall wurde er mit hervorragend einstudierten Liedern und Gedichten festlich empfangen. Er dankte es den Kindern mit Geschenken und unterließ es gänzlich zu tadeln. In der Gymnasialstufe, konkret in der 5. Klasse, wurde der Nikolaustag zum Anlass genommen, die Schülerinnen und Schüler in die Liturgie der katholischen Kirche einzuführen: Was haben ein Priester oder ein Bischof an, wenn sie die Messe feiern? Welche liturgischen Farben gibt es in der Kirche, und warum sollte der hl. Nikolaus bevorzugt rot tragen? Was unterscheidet einen Diakon von einem Priester und diesen wiederum von einem Bischof, und warum ist eigentlich das Papstamt keine eigene Weihestufe? So etwas nennt man „Lernen am Modell“!
Miteinander in den Advent
Am Samstag vor dem Ersten Advent wurden unsere Kirche und der Garten davor zu einer Stätte der Begegnung. Gemeinsam mit unserer evangelischen Schwestergemeinde stimmten wir uns mit Glühwein, Lebkuchen, Bratwürsten und gebackenen Waffeln in die Vorbereitungszeit auf Weihnachten ein. Das Adventskonzert, gestaltet vom Internationalen Frauenchor Viva Voce sowie Martin Kastler an der Orgel und Hans Kistler am Saxophon, begeisterte uns alle. Im Mittelpunkt stand aber das Miteinander, also sich etwas Zeit nehmen, sich mit anderen auszutauschen – einfach dem Alltag zu entfliehen und ein paar schöne Stunden zu verbringen. Viele sind unserer Einladung gefolgt! Besonders idyllisch war, das noch in der Nacht zuvor Schnee gefallen war! Das nennt man himmlische Regie. Eine solche Veranstaltung wäre aber nicht möglich ohne den vielen Helferinnen und Helfern der beiden deutschsprachigen Gemeinden. Ihnen allen ein herzliches „Vergelt’s Gott“!
Dachrinnen erfüllen wieder ihren Zweck
Jedes Jahr im Herbst ist es notwendig, die Dachrinnen unserer Kirche vom Laub zu säubern, damit sie wieder ihren Zweck erfüllen können und das Regenwasser von unserer Kirche ableiten. Nur dann bleibt die alte Gebäudestruktur von übermäßiger Feuchtigkeit geschützt. Es ist schon erstaunlich, wie viel Laub sich über das Jahr und vor allem in den Herbstwochen ansammelt. Das Foto zeigt, dass die Säuberung der Dachrinnen jedes Jahr dringend nötig ist. Aufgrund der Höhe kann sie nur durch Spezialisten durchgeführt werden. Dies ist nun wieder am 20. November geschehen. Die Pflege unserer schönen Kirche ist unserer Pfarrei ein großes Anliegen. Sie kostet aber auch Geld. Insofern sind wir für jede Unterstützung dankbar. In diesem Jahr wurde übrigens auch schon unsere Orgel einer größeren Reparatur unterzogen. Noch im Dezember wird das „stille Örtchen“ saniert. Weitere Maßnahmen stehen im nächsten Jahr an. In Tschechien gibt es keine Kirchensteuer, dementsprechend hat die Erzdiözese selbst wenig Geld zum Weitergeben. Wir brauchen wirklich Ihre finanzielle Hilfe! Kontonummer: 4248132339/0800 – IBAN: CZ30 0800 0000 0042 4813 2339 – BIC: GIBACZPX
Drei Sprachen, vier Konfessionen
Aus Anlass des 100-Jahr-Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkriegs fand am 10. November ein besonderer Ökumenischer Gottesdienst statt, der in Format und Konstellation eine Premiere darstellte. Auf Initiative der Britischen Botschaft und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft wurde dieser Gottesdienst in der Prager St. Clement’s Church (Svatý Kliment) abgehalten. Den Botschaften war es ein Anliegen, dass die Feier von der anglikanischen Gemeinde und von unseren beiden deutschsprachigen Gemeinden getragen und vorbereitet würde. Das erforderte einen mehrwöchigen intensiven Austausch untereinander. Am Ende feierten wir in drei Sprachen, weil neben Deutsch und Englisch natürlich auch Tschechisch vorkam, und mit Kirchenvertretern aus vier verschiedenen Konfessionen, denn es war auch noch der aus der altkatholischen Kirche stammende Generalsekretär des Ökumenischen Rates mit dabei. Ebenfalls eine Premiere war, dass neben den Kirchenvertretern auch der britische und der deutsche Botschafter in der Liturgie das Wort ergriffen, indem sie Friedenstexte aus der Bibel vortrugen. Sie taten dies vor mehreren anderen Botschafterkollegen und vielen weiteren Besuchern. Es lag ein Segen und ein Frieden auf dieser gottesdienstlichen Feier. In unserer komplizierten Welt sind solche Initiativen wohl besonders wichtig und hoffentlich auch fruchtbar. (Am Foto zusätzlich zur Geistlichkeit noch der deutsche und der britische Botschafter).
„Ein fröhliches Herz“
„Das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz“ – unter diesen Satz von Hermann Löns stellte der Chor „Sonum laudate“ aus Gaishardt im Landkreis Aalen seine Reise nach Prag. Das fröhliche Herz war dann am Sonntag, dem 28. Oktober, ganz besonders wichtig, denn der Tag war kalt und verregnet. Vor vielen Gottesdienstbesuchern gestaltete der Chor in unserer Kirche die Sonntagsmesse mit, und man merkte: die Fröhlichkeit hält die Sängerinnen und Sänger zusammen. Der 28. Oktober dieses Jahres stand in ganz Tschechien im Zeichen der Erinnerung an die Gründung der Tschechoslowakischen Republik vor 100 Jahren. Nicht nur deshalb, aber auch deshalb freuten wir uns besonders, mit dem Gaishardter Chor eine würdige Gestaltung unseres Gottesdienstes geschenkt bekommen zu haben. Dass möglichst viele Menschen in diesem Land ein fröhliches Herz haben können und dass wir dafür im gesellschaftlichen Miteinander sorgen – das wünschen wir der Republik zu ihrem 100. Gründungstag!
Einführung des Pfarrgemeinderates
Das Erntedankfest am 14. Oktober bot den feierlichen Rahmen für die Einführung und Angelobung des Pfarrgemeinderates. Aus der Wahl, die bereits vor dem Sommer stattfand, gingen sechs Pfarrgemeinderäte hervor. Zwei weitere wurden von unserem Pfarradministrator P. Martin Leitgöb in diese Aufgabe berufen. Genau vor zwei Jahren wurde unsere Gemeinde von der Erzdiözese Prag zu einer Pfarrei erhoben. Mit der Wahl und Einführung des Pfarrgemeinderates haben wir nun einen weiteren Meilenstein auf unserem Weg geschafft. Wie schön, dass dieses Gremium so gut durchmischt ist: Frauen und Männer sind in einem ausgewogenen Verhältnis, ebenso die unterschiedlichen Herkünfte (deutsch-tschechisch-österreichisch) und natürlich die unterschiedlichen beruflichen und persönlichen Erfahrungen. Es lässt sich jetzt schon sagen: Das ist ein gutes Team von Gemeindemitgliedern, die auch gut miteinander können. Wir wünschen den Pfarrgemeinderäten viel Segen im Engagement für das Wachstum des Reiches Gottes in unserer Gemeinde! (Am Bild von links nach rechts: Robert Rusina, Karin Hopfgartner, Kilian Kirchgeßner, Espérance Kinsky, Martina Kastler, Thomas Schweinhuber, P. Martin Leitgöb, Reinhard Kaiser und Eleonore Kinsky)
„Wer dankt, der denkt“
Einer der Höhepunkte in unserem jährlichen Gemeindeleben ist das Erntedankfest. Seit einigen Jahren können wir dieses Fest mit einer Erntekrone feiern, wie es im süddeutschen und österreichischen Raum weithin Brauch ist. Aber nicht nur das: Auch die Kirche und vor allem die verschiedenen Altäre werden zu diesem Anlass mit den „Früchten der Erde und der menschlichen Arbeit“ geschmückt. Eine Gruppe von Kindern, Eltern und Großeltern fand sich bereits am Samstag vorher zusammen, um mit großem Engagement den gottesdienstlichen Raum zu gestalten. Unser Erntedankfest begannen wir dann, wie jedes Jahr, im Garten vor unserer Kirche. Damit kam zum Ausdruck, dass wir unsere Lebensmittel der Natur und damit Gott als dem Schöpfer der Natur verdanken. Zugleich bemerkten wir aber auch, wie gefährdet die Natur ist, denn dass es Mitte Oktober in Mitteleuropa fast sommerliche Temperaturen hat, kann nicht als Normalität angesehen werden. So war unser Erntedankfest auch ein wichtiger Nachdenkimpuls in Bezug auf unseren menschlichen Umgang mit der Natur in Zeiten der Klimakrise. „Wer dankt, der denkt“, hat jemand einmal formuliert.