Besiegelt mit dem Heiligen Geist
In unserer Pfarrei fand am 23. Juni die Feier der Firmung statt. Durch dieses Sakrament wird einerseits die Taufe vollendet, und zugleich wird die bewusste Entscheidung für das Christsein mit dem Heiligen Geist besiegelt. Für die Firmfeier war der Wiener Weihbischof Franz Scharl angereist. Dieser trägt in der Erzdiözese Wien für die anderssprachigen Gemeinden die Gesamtverantwortung. Er konnte mit seinem Besuch in Prag nun eine anderssprachige Gemeinde gewissermaßen unter umgekehrten Vorzeichen kennenlernen. Gefirmt wurden sieben Jugendliche, die mit ihren Familien zum größten Teil schon viele Jahre in Prag leben. Schön, dass am Gottesdienst neben den Angehörigen der Paten und Angehörigen der Firmlinge auch viele Gemeindemitglieder teilnahmen. So wurde deutlich: Es ist uns etwas wert, wenn junge Menschen sich in vertiefter Weise auf den Weg des Glaubens begeben. Wir wünschen den Neugefirmten, dass sie den Glauben als eine große Bereicherung für ihr Leben erfahren und damit einen sicheren Anker haben.
Die Ökumene ist (auch) jung
Beim Tag der offenen Tür an der Deutschen Botschaft wurde wieder einmal sichtbar, dass Ökumene nicht nur ein Anliegen der Pfarrer ist und auch nicht bloß zwischen diesen gut funktioniert. Den ganzen Nachmittag über betreuten Miriam Kaminski aus der evangelischen Gemeinde (und dort vor kurzer Zeit konfirmiert) sowie Reinhard Kaiser, der Mesner unserer katholischen Gemeinde, den gemeinsamen Kirchenstand – mit großem Engagement und ebenso mit großer Offenheit für die Besucherinnen und Besucher, vor allem aber mit großer Freude! Sie bewiesen, dass Ökumene auf verschiedenen Ebenen läuft und dass sie (auch) jung ist!
„Meet & greet“ auf der Botschaft
Alle zwei Jahre findet auf der Deutschen Botschaft Prag ein „Tag der offenen Tür“ statt. Dieses Jahr war es am 21. Juni wieder so weit. Vormittags wurde die Botschaft mit ihrem großen Garten von vielen Schulklassen gestürmt. Am Nachmittag waren Gebäude und Garten für alle Interessierten offen. Insgesamt kamen mehrere tausend Besucher. Mittlerweile ist es Tradition, dass sich an diesem Tag nicht nur die Botschaft selbst präsentiert, sondern dass im Garten zahlreiche Info-Stände von deutschsprachigen Organisationen aufgebaut sind. Und es ist ebenso Tradition, dass die beiden deutschsprachigen Kirchengemeinden mit von der Partie sind. Den ganzen Tag über standen sowohl Pfarrerin und Pfarrer wie auch einige Gemeindemitglieder für Begegnungen und Gespräche bereit. „Meet and greet“ gab es aber nicht nur mit dem Besucherinnen und Besuchern, sondern auch mit den Botschaftsmitarbeitern und mit den Vertretern der anderen Organisationen. Es war ein erfüllender Tag – und das Wetter hat die ganze Zeit über gehalten, obwohl für den Nachmittag Gewitter angesagt waren. Auf dem Bild: P. Martin Leitgöb, Botschafter Christoph Israng, Pfarrerin Elisabeth Veronika Förster-Blume. (Foto: © Franz Häusler http://portfolio.fotocommunity.de/fotofranz)
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Dank dem Oberministranten Peter
Seit seiner Erstkommunion hat Peter in unseren Gottesdiensten mit einem beachtlichen Fleiß als Ministrant gewirkt. Seit einigen Jahren war er auch „Oberministrant“. Nun, nachdem er 18 Jahre alt geworden ist, beendete er den Dienst am Altar. Im Sonntagsgottesdienst am 17. Juni verabschiedeten wir ihn deswegen sehr herzlich aus der Aufgabe und drückten ihm, begleitet von großem und langanhaltendem Applaus, Dank und Anerkennung aus. Wir sind als Pfarrei in der glücklichen Lage, immer wieder Ministranten nachwachsen zu sehen – und diesen Ministranten war Peter in seinem langjährigen Dienst ein großes Vorbild. Es kommt nicht so häufig vor, dass jemand so lange ministriert. Mögen sich das manche unserer noch jüngeren Altardiener zum Vorbild nehmen!
Taufe und Erstkommunion mit zwölf
Ein 12jähriger Junge besucht den Religionsunterricht an der Deutschen Schule Prag. Er ist bisher noch nicht getauft, aber für religiöse Fragen hellwach. Er kennt sich in der Bibel gut aus. Er weiß, dass manche seiner Mitschüler am Sonntag in die Kirche gehen. So wird sein Interesse an Themen des Glaubens noch einmal stärker. „Kann ich nicht auch getauft werden“, fragt er den Religionslehrer und Pfarrer. „Ja, freilich, wenn es Dir wirklich ernst ist!“ Es ist ihm wirklich ernst. Das zeigt er auch mit seiner Bereitschaft, immer wieder vor den Sonntagsgottesdiensten gemeinsam mit seinen Eltern zum Taufunterricht zu kommen. Die Lektüre, welche er dort erhält, arbeitet er zu Hause fleißig durch. Am 17. Juni war es nun so weit. Filip empfing in unserem Sonntagsgottesdienst das Sakrament der Taufe. Und weil er bereits das nötige Alter hat, auch die Erstkommunion. Eine große Freude für die ganze Gemeinde! (Foto: privat)
Eine segensreiche „Lange Nacht“!
Auch dieses Jahr war es wieder schön, bei der „Langen Nacht der Kirchen“ so viele Besucherinnen und Besucher in Sankt Johannes Nepomuk am Felsen begrüßen zu dürfen. Kühne Schätzungen lauten auf 3.000, wohl einigermaßen realistisch dürfen wir aber eine Zahl von 2.000 annehmen. Das wunderbare Wetter hat viel beigetragen. Die musikalischen und spirituellen Angebote in der Kirche wie auch die Bewirtung vor der Kirche fanden großen Zuspruch. Es gibt Leute, die uns jedes Jahr an diesem Abend besuchen, weil sie es bei uns so schön finden. Dankbar durften wir wieder beobachten, dass dieser Abend in zweifacher Hinsicht gesegnet war. Erstens kommen in unserer säkularen Gesellschaft Menschen mit Gott und mit der Kirche in Berührung. Im Hinblick auf unsere deutschsprachige Pfarrei dürfen wir aber zweitens auch beobachten, wie geradezu natürlich an einem solchen Abend die Begegnung zwischen uns und den meist tschechischsprachigen Gästen läuft. Hier wird der Dialog ohne großes Aufsehen gelebt. Ein großer Dank sei allen ausgesprochen, die auch dieses Jahr wieder in vielfacher Weise mitgeholfen haben, dass dieser Abend gelang – unseren Gemeindemitgliedern, aber auch unseren musikalischen Gästen! Vergelt’s Gott!
Der Heilige mit dem Kreuz
Jedes Jahr wird am 16. Mai in der ganzen Kirche der Gedenktag des heiligen Johannes Nepomuk gefeiert. Wir sind froh, diesen wichtigen böhmischen und mitteleuropäischen Heiligen als Patron unserer Kirche und Pfarrei zu haben. Außerdem erfüllt es uns mit Freude, dass im Hochaltar unserer Kirche das von Johann Brokoff gestaltete Urmodell der Nepomuksstatue auf der Karlsbrücke und damit fast aller Nepomuksstatuen in Mitteleuropa steht. Wie jedes Jahr feierten wir das Patrozinium unserer Kirche mit einem deutsch-tschechischen Festgottesdienst, der auch dieses Jahr wieder – wie bereit letztes Jahr – vom Kirchenchor der Pfarrei St. Gotthart/Prag 6 musikalisch umrahmt wurde. Was ist die Botschaft des Heiligen in unserer Zeit? Johannes Nepomuk hält das Kreuz in der Hand. Aber: Er präsentiert es nicht als Zeichen kultureller Abgrenzung, sondern er meditiert es als Zeichen unseres Heiles. P. Martin Leitgöb entfaltete diesen Gedankengang in seiner Predigt, die man hier nachlesen kann.
Zum Tod von Kardinal Lehmann
Viele Menschen in Deutschland, weit darüber hinaus und über die Grenzen der Katholischen Kirche hinweg trauern seit dem 4. Fastensonntag, also dem 11. März, um den emeritierten Bischof von Mainz und ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Auch in unserer Deutschsprachigen Katholischen Pfarrei Prag gedenken wir seiner mit Respekt und Dankbarkeit. Der verstorbene Kardinal war ein Brückenbauer zwischen den unterschiedlichen Richtungen in der Kirche, zwischen den Konfessionen und Religionen, zwischen den Nationen und Völkern, zwischen gesellschaftlichen Gruppierungen, aber auch zwischen konkreten Menschen aller Art. Für die Aufgabe des Brückenbauers hatte er von Gott wichtige Eigenschaften mit auf den Weg bekommen: eine geistige Weite, wie man sie heutzutage selten findet, die Kraft, schwierige Probleme anzupacken, eine glaubensfrohe Hoffnung, die ihn nicht in Mutlosigkeit versinken ließ, eine große Menschlichkeit, eine gewinnende Art und nicht zuletzt ein gerüttelt Maß an Humor. Kardinal Lehmann prägte die Kirche in Deutschland in den letzten halben Jahrhundert wie kaum ein anderer, und er verlieh ihr seine Stimme in der Gesellschaft. Er war ein überzeugter und überzeugender Bischof – ein Brückenbauer eben. Möge er nun Anteil haben an der Freude seines Herrn. (Bild: Bistum Mainz)
Der Weg Europas ist der Mensch
Beim tschechisch-deutschen Gottesdienst anlässlich der Jahrestagung von Sdružení Ackermann-Gemeinde am 10.02.2018 erinnerte P. Martin Leitgöb an eine bekannte Aussage von Papst Johannes Paul II.: „Der Weg der Kirche ist der Mensch“ und übertrug dies: „Der Weg Europas ist der Mensch“. Hier die ganze Predigt zum Nachlesen. Der Gottesdienst führte viele Teilnehmer der Tagung in unsere Kirche, unter ihnen auch den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Christoph Israng. Um den Altar herum standen sieben Priester und ein Diakon als Konzelebranten. Die Tagung selbst stand unter dem Thema: „Politische (Un-)Ruhe in Europa“. Hauptreferent war der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages, Professor Norbert Lammert. In seinem Europa-Plädoyer sagte er unter anderem: „Die Europäische Union ist eine intelligente Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“. Besonders angesichts einer immer stärker globalisierten und digitalisierten Welt und angesichts des Wachstums der Weltbevölkerung sei es den einzelnen europäischen Nationalstaaten weitgehend nur mehr gemeinsam möglich gestalterisch auf die Vorgänge Einfluss zu nehmen. Dies bedinge dann aber auch ein Abgehen vom klassischen Konzept nationalstaatlicher Souveränität. Es gehe heute mehr, so Lammert, um das Teilen von Souveränität. Wichtige Impulse in einer Zeit, da ein populistischer Nationalismus in Europa sein neues Unwesen treibt.
(Foto: Ackermann-Gemeinde)
Unter einem guten Stern …
… stand auch die diesjährige Stersingeraktion unserer Pfarrei. Acht Königliche Hoheiten waren wieder unterwegs – und zwar an insgesamt vier Tagen. Ein Nachmittag war zunächst dem Besuch der Österreichischen und der Deutschen Botschaft gewidmet. An einem anderen Nachmittag ging es zur Hanns-Seidel-Stiftung und auf die Bayerische Repräsentanz. Am Samstag, dem 13. Januar, waren die Sternsinger schließlich „on tour“, das heißt: den ganzen Tag lang besuchten sie Haushalte unserer Pfarrei (Bild). In jeder anderen Pfarrei wäre das ganz einfach – dort zieht man einfach zu Fuß von Haus zu Haus. Bei uns ist es schon etwas schwieriger, da unsere Pfarreimitglieder ja über ganz Prag verteilt wohnen. Es fordert wirklich mühe, macht aber auch viel Freude. So konnten die Sternsinger dann schließlich auch noch den Sonntagsgottesdienst am 14. Januar besuchen und nochmals vielen Menschen ihren besonderen Segen zusprechen. Was sie an Spenden eingenommen haben, kommt dieses Jahr der tschechischen Dreikönigsaktion zugute. Vielen Dank an alle Spenderinnen und Spender! Vielen Dank an alle Gastgeberinnen und Gastgeber! Vielen Dank an alle Eltern der Sternsinger! Vielen Dank schließlich und vor allem den Königlichen Hoheiten selbst! Ihr ward großartig!