Sternsinger der KidsCompany
Seit einigen Jahren wird die Dreikönigsaktion unserer Pfarrei durch kleine Sternsinger des Kindergartens KidsCompany ergänzt und unterstützt. Diesmal waren wir einen Vormittag lang unterwegs und haben insgesamt fünf Institutionen bzw. Firmen besucht, u.a. die Deutsch-tschechische Industrie- und Handelskammer. Es ist wie bei den „großen“ Sternsingern: Überall, wo die kleinen Könige hinkamen, lösten sie Freude aus. Überall war man auch dankbar für die guten Wünsche und den Segen zum Neuen Jahr. Und überall spendete man für den guten Zweck, nämlich die tschechische Dreikönigsaktion. So sind wir allen dankbar, die wir mit den Sternsinger-Kids besuchen durften. Und wir sind der KidsCompany und ihrer Leiterin Marketa Frank dankbar für die erneute Mitwirkung. Mögen die Kinder, welche den Segen zu den Institutionen und Firmen gebracht haben, selbst gesegnet sein.
„Christus segne dieses Haus“
„Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind“, heißt es in einem Lied. Wenn wir Jesus Christus bei uns wissen, dann lässt es sich leichter durch das Neue Jahr kommen. In einer weiteren Strophe des Liedes heißt es: „Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf allen Wegen mit uns ein uns aus“. Jahr für Jahr bringen die Sternsinger als Nachfolger der Heiligen Drei Könige den Segen des Christuskindes in die Häuser. Sie tun dies mit ihrer kindlichen Herzlichkeit, mit ihren Gesängen und Sprüchen und indem sie an die Türen der Häuser die Buchstaben C+M+B samt der Jahreszahl schreiben. Die drei Buchstaben werden gelegentlich als die Namen der Heiligen Drei Könige gedeutet: Caspar, Melchior und Balthasar – doch die Bibel nennt keine Namen, geschweige denn, dass sie auch nicht von Königen spricht, sondern von Weisen aus dem Morgenland. Die drei Buchstaben, welche die Sternsinger an den Türen hinterlassen, stehen dagegen für einen lateinischen Satz: „Christus mansionem benedicat“. Das heißt übersetzt: „Christus segne dieses Haus“. (Bild: Der Segen wird an weißen Türen nicht angeschrieben, denn die weiße Kreide würde man nicht sehen. Es gibt schöne Segensaufkleber. P. Martin hilft einem unserer Sternsinger einen solchen Aufkleber anzubringen.)
Ökumenischer Adventsmarkt-Stand
Wie in den letzten Jahren nahm unsere Gemeinde wieder am Adventsmarkt im Prager Palais des Malteserordens statt, der traditionell immer am ersten Adventswochenende stattfindet. Dennoch gab es diesmal eine Premiere: Wir hatten den Stand gemeinsam mit unserer evangelischen Schwestergemeinde. Damit haben wir unsere bewährte ökumenische Zusammenarbeit um einen neuen Akzent erweitert. Gemeinsam geht vieles einfacher, gemeinsam ist es auch schöner! Diese Erfahrung durfte das Organisationsteam machen, welches den Stand konzeptionell und praktisch vorbereitete, aber auch alle, die dann während der Markttage eine Zeit lang am Stand Dienst taten. Die Freude des gemeinsamen Projekts hat dann wohl auch auf die Besucherinnen und Besucher ausgestrahlt. Alle Einnahmen werden dienen den beiden Gemeinden in ihren zahlreichen Aufgaben.
Gedenken an die Verstorbenen
Wie in Deutschland begingen auch wir am 19.11. den Volkstrauertag, welcher zu den sogenannten „Stillen Tagen“ gehört. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen. Im Sonntagsgottesdienst nützten wir die Gelegenheit, aller Verstorbenen zu gedenken und an Stelle der Fürbitten einzelne Kerzen zu entzünden: 1) für alle Menschen, die der Tod aus unserem persönlichen Leben gerissen hat, 2) für alle Todesfälle, die unter tragischen oder unerwarteten Umständen geschahen, 3) für alle verstorbenen Kinder, auch für jene, deren Leben vor ihrer Geburt beendet wurde, 4) für alle Opfer von Krieg, Terror, Hunger, Naturkatastrophen, Unfällen und für alle Opfer im Dienst am Guten, 5) für alle Verstorbenen, derer sich niemand mehr erinnert und 6) im Gedenken an die eigene Todesstunde, von der niemand weiß, wann sie sein wird. Besonders beteten wir im Gottesdienst auch für Frau Gertrude Zyková, die zur Gruppe der heimatverbliebenen Deutschen in der Tschechischen Republik gehörte und immer wieder gerne in unsere Kirche kam. Sie verstarb am 28. Oktober 2017 im Alter von 93 Jahren. R.I.P.
Stadtspaziergang auf dem Vyšehrad
In diesem Arbeitsjahr gibt es in unserer Pfarrei die Veranstaltungsreihe „Stadtspaziergang“. Dabei werden bekannte und weniger bekannte Sehenswürdigkeiten in Prag besucht. Die Stadtspaziergänge finden immer an einem Vormittag um 10.00 Uhr jeweils gegen Ende des Monats statt. Nachdem wir Ende September den Prager Stadtteil Vinohrady näher unter die Lupe nahmen und uns dort vor allem drei Kirchen ansahen, u.a. die wenig bekannte Kirche der Böhmischen Brüder, bewanderten wir am 30. Oktober den Prager Vyšehrad. Dabei haben wir durch die Führung von Frau Dr. Yasmine Wessely großartige Einblicke in die jahrhundertealte Geschichte dieses wichtigen Burghügels bekommen, der mit so vielen Mythen, aber auch mit hochinteressanten geistlichen Traditionen beladen ist. Wer weiß beispielsweise, dass es am Vyšehrad eine St. Laurenz-Basilika gibt, und wer weiß, dass sich vor tausend Jahren an jener Stelle eine prächtige byzantinische Basilika erhob, die erst vor wenigen Jahren erforscht wurde? Kurz und gut – es lohnt sich, an den Stadtspaziergängen teilzunehmen. Nächster Termin: 28.11., 10.00 Uhr, Führung durch die Ausstellung über Erzherzog Ferdinand II. in der Valdštejnská jízdárna.
Maria, Königin der Christen, bitte für uns!
Vor kurzem hat in Madrid die Tagung der der deutschsprachigen katholischen Seelsorger aus fast ganz Europa stattgefunden. In der Kirche der deutschsprachigen katholischen Gemeinde von Madrid befindet sich eine schöne Marienstatue aus dem 13. Jahrhundert. Der Madrider Pfarrer Prl. Miguel Palacio bezeichnete sie während der Tagung als einen großen Schatz der Gemeinde. Das kann man in der Tat sagen. Maria ist als Königin auf einem Thron dargestellt. Jetzt im Oktober blicken wir ja besonders auf die Rosenkranzkönigin. In der christlichen Symbolik ist das Thema „König-Königin“ immer verbunden mit dem Gedanken, dass Gott einem Menschen seine besondere Gnade schenkt und ihn am Königsamt seines Sohnes Jesus Christus teilhaben lässt. Jeder getaufte Christ hat Anteil am Königsein Jesu. Die biblischen Bilder vom König und vom guten Hirten sind eng miteinander verbunden. Königsein ist in diesem Zusammenhang nicht in erster Linie eine Ehre, sondern eine Verpflichtung: nämlich zur Sorge, zum Dienst, zum Schutz und zum Einsatz für den Frieden. An Maria, unserem Vorbild im Glauben, können wir das lernen. Mit ihrer nach oben geöffneten rechten Hand zeigt sie, dass sie alles von Gott empfängt. In ihrer Linken trägt sie Jesus und zeigt ihn uns zugleich. Jesus, das Mensch gewordene Wort Gottes, hat die Bibel in seiner linken Hand. Mit der Rechten segnet er. Die Madrider Marienstatue ist ein schöner Ausdruck dafür, welcher Trost uns durch Jesus und Maria geschenkt ist. Wir sind in all unseren Schwierigkeiten nicht alleine, sondern dürfen stets auf die Hilfe Gottes vertrauen und uns der Hilfe Mariens anvertrauen. Wir dürfen uns von Jesus immer wieder ein tröstendes Wort zusprechen lassen – ein Wort, das uns Ruhe, Geborgenheit, aber auch Mut und Zuversicht schenkt. So sind wir Gesegnete und können selber zum Segen für andere werden.
Tagung der Auslandsseelsorge
Alle eineinhalb Jahre findet ein Treffen der deutschsprachigen Auslandsseelsorger aus Europa statt. Dieses Treffen wird vom Katholischen Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz organisiert. Es nehmen daran die Seelsorgerinnen und Seelsorger aus folgenden deutschsprachigen Gemeinden teil: London, Paris, Brüssel, Den Haag, Barcelona, Madrid, Lissabon-Porto, Rom, Genua, Budapest, Krakau, Auschwitz, Warschau, Moskau und Prag. Vom 16. bis zum 20. Oktober war dieses Treffen in Madrid. Die Teilnehmer wohnten in einem kirchlichen Tagungshaus in El Escorial. Dort fanden zwei intensive Sitzungstage statt. Einerseits ist bei einem solchen Treffen nämlich der Erfahrungsaustausch ganz wichtig. Die einzelnen Seelsorger erzählen aus dem Gemeindeleben und diesbezüglichen aktuellen Vorgängen. So können alle von allen lernen. Msgr. Peter Lang und Herr Gregor Spieß berichteten außerdem aus der Arbeit des Auslandssekretariats. Zum anderen gab es diesmal einen Studientag über das Päpstliche Schreiben „Amoris laetitia“ zu Fragen der Ehe- und Familienpastoral. Dieser Studientag wurde von Dr. Angel aus dem Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz geleitet. Aber natürlich wird bei einem solchen Treffen auch gemeinsam gebetet, Gottesdienst gefeiert – und nicht zuletzt stand auch Sightseeing auf dem Programm. Zum Abschluss gab es auch eine Begegnung mit der Deutschsprachigen Gemeinde von Madrid. Übrigens: Die nächste derartige Tagung soll im März 2019 in Prag (!) stattfinden.
Wir gratulieren herzlich!
Die Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien ist eine von zwei Vertretungsorganisationen der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik. In diesem Herbst feiert sie ihren 25. Geburtstag. Wir als Deutschsprachige Katholische Pfarrei Prag gratulieren zu diesem Jubiläum herzlich und wünschen weiterhin Schaffenskraft, Mut und Zusammenhalt. Bei einem Festakt in Reichenberg/Liberec wurde das Jubiläum am 14. Oktober gebührend gefeiert. Dabei gab es neben Ansprachen auch ein buntes volkstümliches Musikprogramm. Die Landesversammlung setzte damit ein kräftiges Lebenszeichen für den Fortbestand deutscher Kultur in in Tschechien. Als unsere Gemeinde letztes Jahr zur Pfarrei erhoben wurde, sagte Kardinal Duka: „Deutsch ist in Prag keine Fremdsprache“. Das möge für alle, denen die deutsche Sprache und Kultur in diesem Land ein Anliegen ist, weiterhin ein starker Impuls sein (am Bild als 3. von links der Präsident der Landesversammlung Mgr. Martin Dzingel – Foto: Simon Römer, Landesversammlung).
Msgr. Otte: Goldenes Priesterjubiläum
In unserer Pfarrei haben wir am Sonntag, 8. Oktober, das Goldene Priesterjubiläum von Msgr. Anton Otte nachgefeiert. Der eigentliche Festtag war ja bereits am 29. Juni. Der Jubilar hat von seinen fünfzig Priesterjahren mehr als die Hälfte, nämlich 26, in Prag verbracht. Er war in all den Jahren der Repräsentant der Ackermann-Gemeinde in der Tschechischen Republik und zunächst der Erste, der Anfang der 90er-Jahre von der Deutschen Bischofskonferenz zum Seelsorger der deutschsprachigen Gemeinde bestellt wurde. Auch wenn er diese Aufgabe später in andere Hände legte, blieb er doch in der Gemeinde präsent und war bzw. ist weiterhin ein geschätzter Ansprechpartner. Msgr. Otte hat die deutsch-tschechischen Beziehungen mit seiner Persönlichkeit geprägt wie nur wenige andere. Vielleicht lag dies auch daran, dass er sich in diese Beziehungen gerade mit seinem seelsorglichen Charisma besonders gut und unverwechselbar einbrachte. Wir haben ihm als Pfarrei viel zu verdanken. Ein kleines Zeichen der Dankbarkeit war unsere Feier an diesem Oktobersonntag und wir freuen uns, dass wirklich viele unserer Einladung gefolgt ist. Dankbar sind wir auch dem Chor „The Voices“ aus dem österreichischen Mühlviertel, der die Feier einfühlsam mitgestaltete. Weitere Fotos von dieser Feier auf unserer Facebook-Seite.
Die österreichische Presseagentur Kathpress hat einen kleinen Bericht über unsere Feier gebracht: hier abrufbar.
Erntedank
Am Sonntag, 1. Oktober, feierten wir wie in vielen Gemeinden Deutschlands und Österreichs, so auch in Prag Erntedank. Der Konzertchor Concordia aus Hürth beleitete die Feier. Mit dabei war auch wieder unsere Erntekrone – wahrscheinlich die einzige in Prag, den dieser Brauch ist hier nicht verbreitet.
Das Tagesgebet zum Erntedankfest lautet:
Gott, unser Vater,
du sorgst für deine Geschöpfe.
Du hast dem Menschen die Erde anvertraut.
Wir danken dir für die Ernte dieses Jahres.
Nähre damit unser irdisches Leben
und gib uns immer das tägliche Brot,
damit wir dich für deine Güte preisen.
und mit deinen Gaben den Notleidenden helfen können.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.