Netter Besuch
Am Tag des hl. Wenzel kamen zwei frühere Gemeindemitglieder in unsere Kirche. Sr. Edith Breindl (am Bild links) arbeitete mehrere Jahre als Gemeindereferentin bei uns. Sie lebt jetzt in ihrer Heimatstadt Brünn und ist dort eine Stütze der deutschsprachigen Minderheit. Frau Boček war zwölf Jahre lang in Prag. Sie ist evangelische Christin, war aber dennoch in unserer katholischen Gemeinde stark engagiert. Jetzt lebt sie in ihrer norwegischen Heimat. Beide Frauen freuten sich sehr, wieder einmal in St. Johannes Nepomuk am Felsen zu sein. Sie nahmen aufmerksam wahr, was sich verändert hat, und erzählten von den erlebnisreichen früheren Zeiten. Und: Sie freuten sich, dass es mit der Gemeinde gut weitergeht.
Gastpfarrer und Besuchergruppen
Beim Prager Oktoberfest hatte die Bayerische Staatsministerin Emilia Müller noch die Begegnung zwischen Deutschland und Tschechien hervorgehoben und tags darauf durften wir das im Sonntagsgottesdienst wieder selbst erfahren und gestalten. Neben Gastpfarrer Ralf Bertels aus Dresden, der zusammen mit Pater Martin Leitgöb den Gottesdienst abhielt, hatten sich auch noch zwei Gruppen, nämlich aus Karlsruhe und Oranienburg, bei uns eingefunden und mit uns die Heilige Messe gefeiert. Der schon traditionelle Austausch nach dem Gottesdienst im Kirchengarten hat dann wieder einmal dazu beigetragen, dass Gäste und Einheimische mehr von einander erfuhren. Herzlichen Dank und Vergelt’s Gott für’s Kommen.
Beim Prager Oktoberfest
Am 23. September lud die Bayerische Repräsentanz in Prag zusammen mit der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer zum Oktoberfest ins Kloster Břevnov ein. Vor dem Bieranstich gab es einen Oktoberfestempfang mit Frau Emilia Müller, der Bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, zu dem auch Vertreter unserer Pfarrei eingeladen waren. In ihrer Ansprache hob die Ministerin besonders die Bayerisch-Böhmische und Deutsch-Tschechische Zusammenarbeit hervor, welche ganz besonders in den Grenzregionen sehr wichtig ist. Eine tausendjährige Nachbarschaft wächst in einem vereinten Europa wieder zusammen, zu der beide Seiten einen erheblichen Beitrag leisten, sodass sich viele eine Grenze innerhalb Europa nicht mehr vorstellen können. Auch wir als Deutschsprachige Katholische Pfarrei leisten unseren Beitrag dazu und sind stolz darauf, dass uns immer wieder Gruppen aus verschiedenen Regionen besuchen und am Gottesdienst teilnehmen. (Bild: Thomas Schweinhuber und P. Martin vertraten unsere Pfarrei).
Wohin man schaut, ist es schön
Der Prager „Kulturverband der Bürger deutscher Sprache“ organisierte am 21. September zusammen mit dem Sudetendeutschen Büro in Prag eine Vortragsveranstaltung mit dem Titel „Sankt Johannes Nepomuk am Felsen – eine bekannte/unbekannte Kirche in Prag“. Etwa 25 Personen waren dazu gekommen, unter ihnen auch der Direktor des Österreichischen Kulturforums, Dr. Andreas Schmnidinger. In seinem Vortrag ging P. Martin Leitgöb Schritt für Schritt durch die Geschichte der Verehrung des heiligen Johannes Nepomuk sowie durch die Bau- und Kunstgeschichte unserer Pfarrkirche. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dieser Veranstaltung konnten wieder einmal bemerken, dass es in unserer Kirche schön ist, wo immer man den Blick hinwendet. Diese Schönheit erfreut unser Auge. Sie dient vor allem aber der höheren Ehre Gottes.
17. Stiftungsfest der KStV Pragensis
Es ist mittlerweile eine Tradition: Immer wenn die deutschsprachige katholische Studentenverbindung KStV Pragensis ihr Stiftungsfest feiert, nehmen die Mitglieder auch am Sonntagsgottesdienst in unserer Kirche teil. Dieses Jahr feierte man bereits das 17. Stiftungsfest. Vor zwei Jahren, beim 15. Stiftungsfest, wurde P. Martin in die Verbindung aufgenommen und darf deswegen auch den „Deckel“, wie man in der studentischen Sprache für die Kappe sagt, tragen. Bis 1945 gab es in Prag mehrere deutschsprachige Studentenverbindung. Die Pragensis knüpft an diese Tradition an. Ihr Schutzpatron ist der hl. Johannes Nepomuk – insofern ist uns die Verbindung besonders willkommen. Das Foto wurde nach dem Gottesdienst am 10.09.2017 aufgenommen.
Unsere Kirche als Wallfahrtsort
An einem sommerlichen Donnerstag gegen 12.00 Uhr läutet das Telefon: „Grüß Gott, wir sind mit 50 Jugendlichen aus dem Erzbistum Köln und Weihbischof Ansgar Puff auf Wallfahrt durch Tschechien. Könnten wir heute um 15.00 Uhr in Ihrer Kirche die heilige Messe feiern?“ – Manchmal sind Wallfahrtsgruppen sehr spontan. Aber wenn es irgendwie geht, tun wir alles, um sie zu empfangen. Es war dann ein schöner, sehr lebendiger Gottesdienst mit den Jugendlichen. Zwei Tage später, am 25. August, war wieder eine große Wallfahrtsgruppe in unserer Kirche (Bild). Die hatte sich aber schon Monate vorher angemeldet. Neunzig Pilger aus der österreichischen Diözese St. Pölten feierten in unserer Kirche den Abschlussgottesdienst ihrer Diözesanwallfahrt, die sie nach Thüringen geführt hatte (hl. Elisabeth, Martin Luther). Auch dies war ein erhebender, kraftvoller Gottesdienst. Der St. Pöltener Bischofsvikar Gerhard Reitzinger stand ihm vor. Wir freuen uns, dass unsere Kirche von Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum gerne besucht wird.
Herzlich Willkommen, Frau Pfarrerin!
Mit dem 1. September dieses Jahres hat die Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Prag eine neue Pfarrerin: Frau Elisabeth Veronika Förster-Blume. Sie kommt aus Dresden und war zuletzt persönliche Referentin des Bischofs der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens. Wir freuen uns, mit ihr eine neue Ansprechpartnerin unserer Schwestergemeinde zu haben. Ebenso sind wir erfreut, dass die neue Pfarrerin das traditionell gute ökumenische Verhältnis unserer Gemeinden fortsetzen und mit ihren Charismen weiter gestalten möchte. Auch wir als Deutschsprachige Katholische Pfarrei wollen dazu wie in den vergangenen Jahren verlässlich unseren Beitrag leisten. In den ersten Begegnungen zwischen Frau Förster-Blume und P. Martin Leitgöb wurden bereits wichtige Absprachen getroffen. Wichtiger noch: Die beiden lernten einander im persönlichen Austausch kennen. Vieles in der Zusammenarbeit der Gemeinden hängt ja davon ab, wie die Pfarrer miteinander können. Dazu wurden also schon gute Schritte gesetzt. (Bild: Pfarrerin Förster-Blume und P. Martin Leitgöb am „Genscher-Balkon“ der Deutschen Botschaft in Prag)
„Kirchencafé“ auf der Botschaft
Anlässlich des Abschieds von Andrea Pfeifer und Frank Leßmann-Pfeifer, die miteinander neun Jahre lang das Pfarramt unserer evangelischen Schwestergemeinde bekleidet haben, empfing der neue deutsche Botschafter in der Republik Tschechien, Christoph Israng, eine Runde von Kirchen- und Gemeindevertretern zu Kaffee und Kuchen im Palais Lobkowicz. Dabei fand er würdigende Worte für das Pfarrer-Ehepaar anlässlich des Abschieds, er begrüßte zugleich aber auch die Nachfolgerin Elisabeth Veronika Förster-Blume. Im Gespräch zeigte sich der Botschafter interessiert an der Arbeit der beiden deutschsprachigen Gemeinden wie insgesamt an der kirchlichen und religiösen Situation in der Republik Tschechien, und: er lobte die gute ökumenische Zusammenarbeit der beiden Gemeinden. Am Bild (zum Vergrößern bitte anklicken) von links nach rechts: Kirchenrat Gerhard Frey-Reininghaus, Gemeinde-Kuratorin Tanja Kaminski, Gemeindevorständin Inge Wood-Cahn von Seelen, Pater Martin Leitgöb, Pfarrerin Elisabeth Veronika Förster-Blume, Botschafter Christoph Israng, Pfarrerin Andrea Pfeifer, Pfarrer Frank Leßmann-Pfeifer, Synodalsenior Daniel Ženatý, Gemeindevorstand Ullrich Jahn.
Auf vielen Brücken …
Auf vielen Brücken in ganz Mitteleuropa und darüber hinaus stehen Statuen des heiligen Johannes Nepomuk, unseres Kirchenpatrons. In ihrer Ikonographie gehen sie alle mehr oder weniger auf jene Darstellung zurück, die sich im Hochaltar unserer Kirche befindet. Diese Plastik des Prager Bildhauers Jan Brokoff aus dem Jahre 1682 ist gewissermaßen das Urbild der meisten Johannes-Nepomuk-Figuren landauf, landab. Eine sehr sympathische und in ihrer geringen Größe einzigartige Statue entdeckte P. Martin Leitgöb jetzt im Sommer während eines Aufenthalts im Kloster der Barmherzigen Schwestern in Laab im Walde in der Nähe von Wien. Durch den dortigen wunderschönen Klostergarten fließt ein Bächlein und darüber geht ein Brücklein und auf diesem Brücklein steht die Sandsteinfigur von Johannes Nepomuk – bloß 70 Zentimeter hoch.
Heilsame Kraft und dufter Charme
In verschiedenen Gegenden Deutschlands und in Österreich ist der 15. August einer der schönsten kirchlichen Feiertage mit musikalisch gestalteten Gottesdiensten, Prozessionen usw. Vielerorts ist es in den deutschsprachigen Ländern auch üblich, am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel Kräuter und Blumen zu segnen. Damit soll auch die heilsame Kraft und der dufte Charme der Marienverehrung unterstrichen werden. Letzteres haben wir bei unserem Abendgottesdienst am 15. August auch in unserer Kirche Sankt Johannes Nepomuk am Felsen gemacht. Warum hat die Muttergottes für viele Christen eine solche Anziehung? Vielleicht sind es drei Gründe: 1) In Maria zeigt sich die Kirche deutlich in ihrem weiblichen Gesicht. 2) Maria reflektiert gewissermaßen die Gnade, die sie selber von Gott empfangen hat an uns weiter. Das wird beispielsweise im Lukasevangelium deutlich: Der Erzengel Gabriel begrüßt Maria, wenig später gibt Maria diesen Gruß an ihre Verwandte Elisabeth weiter. Auch wir dürfen uns von Maria gegrüßt, d.h. gesegnet wissen. 3) Die Muttergottes ist ein Hoffnungszeichen vor allem für solche Menschen, die es im Leben schwer haben, die mehr auf der Schatten- als auf der Sonnenseite leben. Deswegen wird sie auch in den armen Ländern dieser Welt so geliebt. Doch ganz frei von Schattenseiten ist eigentlich kein Leben. Maria sagt einem jeden: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Er beschenkt die Hungernden mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen“. (Bild: Marienaltar in unserer Kirche mit Blumen und Kräutern)