Unsere schöne Osterkerze
Jahr für Jahr beziehen wir unsere Osterkerze von den Karmelitinnen auf dem Prager Hradschin. Sie haben in den Wochen vor Ostern Hochbetrieb, weil sie viele Pfarreien mit Kerzen, aber auch anderen liturgischen Dingen beliefern. Als kontemplative Schwestern verdienen sie sich damit einen Teil ihres Lebensunterhalt. Allein schon das ist unterstützenswert. Außerdem haben sie, was das „Design“ der Osterkerzen betrifft, eine ganz unverwechselbare und ansprechende Handschrift. Und schließlich: Die Schwestern sehen ihre Arbeit als Gebet, und sie tun ihre Arbeit betend. Wir können uns ganz gewiss sein, dass wir auch als Pfarrgemeinde an den Früchten diesen Gebetes teilhaben. Das erfüllt uns mit Dankbarkeit.
Schweizer Botschafter zu Besuch
Am 22. März 2017 besuchte unsere Kirche Sankt Johannes Nepomuk am Felsen der Botschafter der Schweizer Eidgenossenschaft in der Republik Tschechien, Se. Exzellenz Markus-Alexander Antonietti. Unsere Pfarrei ist ja offen für alle deutschsprachigen Menschen, die in Prag und Umgebung leben, doch haben wir als Mitglieder neben tschechischen Staatsbürgern hauptsächlich Bürger der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich. Insofern freuen wir uns über das Signal aus der Schweizer Richtung sehr. Der Herr Botschafter erwies sich bei der Führung durch die Kirche als ein Liebhaber und Kenner barocker Kunst. Er zeigte aber auch Interesse an unserem Gemeindeleben, etwa an der derzeit stattfindenden Erstkommunionvorbereitung. Sehr bewusst wählte Botschafter Antonietti den Platz unter der Kanzel für das Erinnerungsfoto aus. An der Kanzel findet sich nämlich unter den vier Evangelistensymbolen der Löwe als Symbol für den Evangelisten Markus – und das ist der Namenspatron unseres Gastes.
Wir trauern um Kardinal Vlk
Der hochgeschätzte Prager Alterzbischof Kardinal Miloslav Vlk ist am Samstag, 18. März, seiner Kreberkrankung erlegen und hat sein Leben in die Hände des allmächtigen Gottes zurückgegeben. Viele Menschen in Prag und in der ganzen tschechischen Republik trauern – nicht nur innerhalb der katholischen Kirche, sondern auch außerhalb der Kirche, darunter zahlreiche Persönlichkeiten des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Kardinal Vlk, der im Kommunismus als Priester Fensterputzer war, führte die katholische Kirche Tschechiens auf ihrer ersten wichtigen Etappe nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, und er führte sie gut: weitherzig, mutig, voller Inspiration, mit dem Blick weit über sein eigenes Land hinaus und kritisch gegenüber Kleingeisterei und Engstirnigkeit. Mehrere Jahre hindurch war er Vorsitzender der Vereinigung der europäischen Bischofskonferenzen. Die Päpste schätzten ihn, angefangen von Papst Johannes Paul II. über Benedikt XVI. – beide durfte er in Prag empfangen – bis zu Franziskus. Letzerer hat ihm noch wenige Wochen vor seinem Tod in einem persönlichen Telefongespräch Trost in der schweren Krankheit zugesprochen. Unsere Deutschsprachige Katholische Pfarrei ist Kardinal Vlk zu großem Dank verpflichtet, war er es doch, welcher unsere Gemeinde von Anfang an als Erzbischof unterstützte und der uns auch Ende der 1990er Jahre die schöne Kirche St. Johannes Nepomuk am Felsen überließ. Der Kardinal war auch mehrere Male in unserer Kirche zu Gast, zuletzt im Jahre 2013 (siehe Bild). Außerdem war er in den letzten Jahren auch einmal Referent bei dem von uns und der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde angebotenen Glaubensseminar im Anschluss an den Alpha-Kurs. Damals sprach er, wie so oft, über „Gott, der uns nahe ist“. Man spürte, wenn er immer wieder über den nahen Gott sprach, dass dies tief aus seinem Herzen kam. Jetzt darf Kardinal diesen nahen Gott in neuer Weise erfahren, er darf ihn berühren. Danke, Herr Kardinal. Und: Danke, Gott, Kardinal Vlk, war eines deiner großen Geschenke an die Kirche in diesem Land und in ganz Europa!
Vorfreude auf die Erstkommunion
Wir haben in unserer Pfarrei dieses Jahr wieder eine für unsere Verhältnisse relativ große Erstkommuniongruppe mit insgesamt neun Kindern. Die Erstkommunionvorbereitung ist gut auf dem Weg. Die Gruppe trifft sich abwechselnd an Samstagvormittages und am Sonntag vor der Messe. Das große Fest wird – wie in Deutschland traditionell üblich und damit auch für uns als deutschsprachige Pfarrei verbindlich – am sog. „Weißen Sonntag“, also dem Sonntag nach dem Osterfest. In der Vorbereitung auf die Erstkommunion geht es zuerst und zuletzt eigentlich nur darum, Jesus als unseren Freund besser kennenzulernen und mit ihm verbunden zu sein, nicht nur als einzelne, sondern auch als Gruppe. Das will auch das Poster sagen, welches wir seit dem ersten Fastensonntag vor dem Zelebrationsaltar angebracht haben: Die Erstkommunionkinder sind zusammen wie die Beeren einer Traube, diese wiederum ist nach dem bekannten Bibelwort verbunden mit dem Weinstock Jesus. (Auf dem Foto zu diesem Artikel ergibt sich nebenher auch eine schöne Perspektive auf unser Fastentuch.)
Fastentuch 2017
Seit dem Spätmittelalter gibt es in katholischen Kirchen den Brauch, Altäre oder andere sakrale Kustwerke durch kunstvoll gefertigte Fastentücher zu verhüllen. In den letzten Jahren lebte dieser Brauch vielerorts wieder neu auf, auch bei uns in Sankt Johannes Nepomuk am Felsen. Dieses Jahr wird ein Tuch präsentiert, das eine Vergrößerung eines Bildes der Prager Künstlerin Sylva Pauli zeigt. Das Bild stammt aus einem Triptychon mit dem Titel „Trinitaet“ und ist der mittlere Teil dieses Triptychons: „Der Sohn“. Jesus Christus, der menschgewordene Gottessohn, ist also das Thema des Fastentuches (zum Vergrößern das Foto anklicken!). Seine rechte Hand weist helfend nach unten zu den Menschen, seine linke Hand nach oben zu Gott. In der Fastenzeit wollen wir uns bemühen, nach dem Vorbild Jesu hilfsbedürftige Menschen ebenso im Blick zu haben wie Gott, unseren himmlischen Vater. Wunderbar an dem Fastentuch ist, dass es unserer barocken Kirche einen ungewohnten, aber keineswegs störenden Akzent verleiht, der mit großer Klarheit unser Schauen orientiert und zum vertieften Nachdenken einlädt. Wir danken Sylva Pauli dafür!
Interessanter ARD-Filmbeitrag
In der Reihe „Böhmische Dörfer“ der ARD ist ein Filmbeitrag über „Christentum in Tschechien“ erschienen. Anlass für diesen Beitrag war die Erhebung unserer Gemeinde zur Pfarrei. Entsprechend sieht man in dem Film wunderschöne Bilder aus unserer Kirche Sankt Johannes Nepomuk am Felsen, ein Interview mit P. Martin Leitgöb und Pfarrer Frank Lessmann-Pfeifer von unserer evangelischen Schwestergemeinde und einen Einblick in die Pfarrerhebungsfeier am 4. Dezember. Danke dem Prager ARD-Korrespondenten Jürgen Osterhage!
Zum Anschauen unten links den Pfeil anklicken.
Unter einem guten Stern
In der Woche um den Dreikönigstag waren wie an vielen Orten in Deutschland, Österreich und Tschechien die Sternsinger unserer Pfarrei unterwegs. Die Aktion erinnert an die Reise der Heiligen Drei Könige zum Jesuskind nach Bethlehem, nachdem sie einen besonderen Stern hatten aufgehen sehen. Jesus selbst – der menschgewordene Gott – ist dieser Stern, der uns Menschen Licht und Orientierung gibt. Die Sternsinger wünschten allen, die sie besuchten, dass dieser Stern über ihnen leuchte. Sie brachten den weihnachtlichen Segen für das Neue Jahr in die Häuser. Diesmal war unsere Sternsingergruppe besonders groß. Sie umfasste acht Kinder. Die Gruppe besuchte neben den Botschaften und anderen Institutionen am Samstag, dem 7. Januar, insgesamt 14 Privathaushalte in ganz Prag und über Prag hinaus (von 9.00 Uhr vormittags bis 8.00 Uhr abends). Dazu kam an einem Vormittag auch noch eine Gruppe von Mini-Sternsingern der KidsCompany. Das bei der Sternsingeraktion gesammelte Geld kommt dieses Jahr einem Kinderhilfsprojekt der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen in Albanien zugute.
Gedenken an die Opfer von Berlin
Am Mittwoch, 4. Januar, fand in der Kirche der Borromäerinnen nahe der Deutschen Botschaft ein Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des Anschlages in Berlin statt. Der Gottesdienst wurde von P. Martin Leitgöb und Pfarrerin Andrea Pfeifer geleitet. Die Borromäerinnen hatten dazu eingeladen. Anwesend war auch die Gesandte der Bundesrepublik Deutschland, Christiane Markert. Die unfassbare Tat kurz vor Weihnachten auf einem Weihnachtsmarkt hat viele Menschen in Deutschland und über Deutschland hinaus erschüttert. Große Betroffenheit herrscht auch in Tschechien, zumal eines der Todesopfer von hier stammt. In der würdevollen Atmosphäre des Gottesdienstes, der in deutscher und tschechischer Sprache gehalten wurde, gedachte man aller Opfer, aber auch ihrer Angehörigen und Freunde. Zugleich wurden Ausschnitte aus der Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag verlesen. Darin ging es um das Thema „Gewaltfreiheit“. Dazu P. Leitgöb: „Wir können Tote nicht lebendig machen, aber wir können aus diesem Gottesdienst den Auftrag mitnehmen, uns für den Frieden und ein friedvolles Zusammenleben der Menschen zu engagieren.“ Der Gottesdienst fand in den tschechischen Medien reges Interesse, unter anderem bei Radio Proglas, der Zeitung Dnes und der Zeitung Deník (zum Lesen der Medienberichte die fettgedruckten Namen anklicken).
Warum und wozu Priester?
Am Österreichischen Gymnasium Prag findet im Winter 2016/17 eine Vortragsreihe von Mitgliedern der „Vereinigung der Österreicher in Tschechien“ statt, bei der diese ihre jeweiligen Berufe vorstellen. Im Rahmen dieser Vortragsreihe sprach P. Martin Leitgöb am 21. Dezember über seinen Beruf des Priesters und Seelsorgers. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler aus der 7. Jahrgangsstufe des Gymnasiums waren mit Interesse dabei. Die allerwenigsten von ihnen hatten bereits direkten Kontakt mit einem Kirchenvertreter – so war die Veranstaltung eine Horizonterweiterung, sie trug vielleicht aber auch zur Erkenntnis bei, dass ein Priester nicht ein Wesen von einem anderen Stern ist.
Medienecho zum 4. Dezember
Unser Festgottesdienst mit Kardinal Duka und der anschließende Empfang haben in verschiedenen deutschsprachigen und tschechischen Medien Interesse gefunden. Wir freuen uns darüber und sind dankbar, denn die Berichte zeigen, dass die Erhebung unserer Gemeinde zu einer eigenständigen Pfarrei ein geschichtsträchtiges Ereignis nicht nur für unsere Gemeinde, sondern auch für die Erzdiözese Prag und die katholische Kirche und das Christentum in Tschechien ist. Im Folgenden ein kleiner Überblick über das Medienecho. www.denik.cz: V Praze vznikla německá farnost, sídlí na Novém Městě und Duka slouží mši k otevření německy mluvící farnosti v Praze. Prager Zeitung: Erzbischof besucht deutsche Pfarrei. Radio Prag: „Gerührt über die Gemeinde“ – deutschsprachige Christen feiern gemeinsam in Prag. Ein weiterer Beitrag erschien in der Zeitschrift LandesEcho, er ist aber nicht im Internet, sondern nur in der gedruckten Ausgabe abrufbar und trägt den Titel: Anerkennung für Katholiken. Darin heißt es: „Es war Kardinal Duka persönlich, der die deutschsprachige katholische Gemeinde zu einer Pfarrei erhoben hatte. Dazu hatte der tschechische Kirchenfürst auch gute Gründe. Nicht nur, dass die Gemeinde die deutschsprachige Kultur und Traditionen pflegt, die jahrhundertelang auch an der Moldau zuhause waren. Sondern auch, dass die Gemeinde wächst, die sich Familienfreundlichkeit zum Schwerpunkt gesetzt hat und so viele junge Teilnehmer regelmäßig am Gottesdienst teilnehmen.“ Schon Anfang Dezember erschien außerdem ein Beitrag über unsere Pfarrei im Magazin des Weltbundes der Auslandsösterreicher. Er trägt den Titel: Nachgehende Seelsorge. Ein Erfahrungsbericht aus der Deutschsprachigen Katholischen Pfarre Prag.