Zwei Länder – ein Klang
Am „Tag der Deutschen Einheit“ fand in unserer Kirche ein Konzert der Spitzenklasse statt. Ausführende waren der Kinder- und Jugendchor des MDR aus Leipzig und die weltberühmten „Boni Pueri“ aus Königgrätz. Das Konzert wurde vom Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen mit seiner Leiterin Staatsministerin a.D. Stefanie Rehm organisiert. Wer sich trotz des feuchtkalten Wetters den musikalischen Abend nicht entgehen ließ, der kam voll auf seine Rechnung. Wir erleben ja in unserer Kirche viele Chöre, aber selten noch war der Sakralraum so von Harmonie durchwebt. Die beiden Chöre sangen sich mit ihren Liedern direkt in die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer. Ihre Botschaft war fromm und fröhlich zugleich. Sie legten ein eindrucksvolles Zeugnis dafür ab, dass Musik die wohl beste Sprache ist, um Menschen zum Guten, zum Dank, zur Offenheit zu bewegen. Grenzen zwischen unseren Ländern waren an diesem Abend absolut keine zu spüren. So endete der „Tag der Deutschen Einheit“ für uns mit einem „Abend der Einheit zwischen Deutschland und Tschechien“. Auf der Facebookseite der Boni Pueri ist eine schöne Bildergalerie über den Abend zu sehen.
Eine Krone wertvoller als Gold
Als wir am 2. Oktober Erntedank feierten, kam dabei wieder ein Gegenstand zum Einsatz, der in Tschechien fast völlig unbekannt ist, nämlich die Erntekrone. In unserer Gemeinde haben wir dieses Jahr zum zweiten Mal eine Erntekrone gehabt. Sie stammt aus der niederösterreichischen Heimat P. Martin Leitgöbs und ist für uns ein kleiner Schatz. Zwar ist diese Krone nicht von Gold oder Silber, und sie ist nicht mit Edelsteinen geschmückt. Doch ist sie groß und schön und zeigt uns, dass Gott für uns Menschen mit den Früchten der Erde sorgt. Im Psalm 65 des Alten Testaments heißt es in diesem Zusammenhang: „Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt, du schaffst ihnen Korn; so ordnest du alles. Du tränkst die Furchen, ebnest die Schollen, machst sie weich durch Regen, segnest ihre Gewächse. Du krönst das Jahr mit deiner Güte, deinen Spuren folgt Überfluss.“
„Ein unvergesslicher Gottesdienst“
War das ein Sonntag! Dass wir am 2. Oktober Erntedank feiern würden, wussten wir bereits seit Monaten. Dass auch der neue Status als Pfarrei zu feiern war, wussten wir ebenfalls seit einigen Wochen. Es war dann aber eine wunderbare Fügung, dass sich für diesen Sonntag sowohl die Blasmusikkapelle der Pfarrei St. Cyriacus aus Braunschweig als das Bachcollegium Prag zur musikalischen Umrahmung anmeldeten. Zudem hatte die „Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien“ an diesem Wochenende ihr Jahrestreffen und besuchte traditionsgemäß unseren Gottesdienst. Schließlich gab es in Deutschland auch noch ein verlängertes Wochenende, und es kamen aus diesem Grund besonders viele Gäste, darunter der zukünftige Pfarrer der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde von Paris, Markus Hirlinger. Unsere Kirche war mehr als voll. Für die zahlreichen Kinder war nur mehr der Platz auf den Stufen rund um den Hochaltar frei. Jene Gemeindemitglieder, die für die Agape nach dem Gottesdienst sorgten, fühlten sich mit den von ihnen mitgebrachten Speisen kurzfristig vor die biblische Frage gestellt: „Was ist das für so viele?“ Doch sie schafften es mit schnellen Besorgungen, dass alle etwas zu essen bekamen. In unserem Gästebuch fand sich an diesem Sonntag ein Eintrag von einer Gruppe aus Thüringen, dort hieß es: „Es war für uns ein unvergesslicher Gottesdienst!“ Auf den Seiten der Landesversammlung gibt es eine große Bildergalerie über das Ereignis.
Neuer bischöflicher Beauftragter
Die Deutsche Bischofskonferenz hat am 20. September 2016 im Rahmen ihrer Herbstvollversammlung in Fulda einen neuen bischöflichen Beauftragten für die deutschsprachige katholische Auslandsseelsorge gewählt. Es ist dies der Paderborner Weihbischof Matthias König (Bild). Er löst damit den bisherigen Beauftragten Erzbischof Heiner Koch von Berlin ab, dessen Besuch in Prag im Juni 2012 noch gut in Erinnerung ist. Erst kürzlich schrieb Erzbischof Koch in einer Email, dass ihm unsere Gemeinde auch selbst noch gut in Erinnerung sei. Bei den vielen Gemeindebesuchen, die er im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit weltweit absolvierte, ist diese Mitteilung eine wirkliche Freude. Jetzt hat also Weihbischof König die Staffel übernommen. Wir wünschen ihm für seine Tätigkeit als bischöflicher Beauftragter für die Auslandsseelsorge Gottes Segen! Möge es ihm gelingen, dass die vielen deutschsprachigen Gemeinden um den ganzen Globus in der Deutschen Bischofskonferenz weiterhin einen starken institutionellen Hintergrund haben, auf dass sie vor Ort engagiert im Dienste des Reiches Gottes arbeiten können.
Wir sind auf Facebook!
Viele junge und mittlerweile gar nicht wenige ältere Menschen sind es, Politiker sind es, Künstler sind es, öffentliche Institutionen sind es, Wohltätigkeitsorganisationen sind es, der Papst ist es – und wir sind es nun auch: mit einem eigenen Account auf der Social-media-Plattform Facebook präsent. Bereits vor Jahren war dies schon einmal Thema in unserer Gemeinde. Nun haben wir es gemacht. Wer sich also regelmäßig über das Geschehen in unserer Gemeinde informieren möchte, hat diesbezüglich nicht mehr nur unsere Homepage zur Verfügung, sondern auch die eigene Facebook-Seite. Der Vorteil besteht darin, dass schnell Fotos von Veranstaltungen gepostet werden können und das man Beiträge „liken“ und auch teilen kann. Wir laden alle unser Besucherinnen und Besucher auf Facebook ein, dies auch ausführlich und beherzt zu tun. Selbstverständlich freut uns natürlich die persönliche Begegnung ungleich mehr, und das am besten bei unseren Gottesdiensten in Sankt Johannes Nepomuk am Felsen. Denn Freundschaft schließt man immer noch am besten „face to face“ und nicht auf virtuelle Weise, und die Freundschaft mit Gott geht auch nur im direkten Kontakt. Dennoch bzw. gerade deswegen: Facebook ist eine Möglichkeit, moderne Medien für diese eigentlichen Ziele zu nützen. Wer uns also finden möchte, wir sind hier zu finden: https://www.facebook.com/kathprag
Gemeindetreff
Da wir bisher eine Personalgemeinde ohne feste kirchenrechtliche Struktur waren und deshalb auch keinen eigenen Pfarrgemeinderat hatten, bestand ein fester Ankerpunkt unseres Gemeindelebens in den regelmäßig stattfindenden Gemeindetreffs. Jede und jeder, die oder der sich engagieren möchte, kann kommen und ist gerne gesehen. Bald werden wir eine Pfarrgemeinde sein, doch bis zur Wahl eines Pfarrgemeinderates – oder wie man in der Erzdiözese Prag sagt – „Pastoralrates“ – wird noch einige Zeit vergehen. So werden wir die Tradition der Gemeindetreffs noch eine Zeit lang weiterführen. Der erste davon im neuen Arbeitsjahr fand am 5. September 2016 statt. Der Termin schien vorerst schlecht, doch dann – welche Überraschung: Mit 15 Teilnehmern war eine der höchsten Teilnehmerzahlen der letzten Jahre erreicht! Es passten gar nicht alle auf das Foto! Apropos Foto: Es scheint so, als wäre der Gemeindetreff ein Gelage, betrachtet man die vielen Speisen und Getränke. Doch das gehört zur Geselligkeit. Und gearbeitet haben wir dennoch intensivst. Einer der Schwerpunkte war die Besprechung der einzelnen Schritte auf dem Weg zur Pfarrgemeinde. Ebenso haben wir uns über die große Feier der Pfarrerhebung beim Festgottesdienst mit Kardinal Duka am 4. Dezember und die entsprechende Organisation intensivst ausgetauscht. Das so viele mitdenken, mitreden, mitbeten und mittun erfüllt uns mit Freude und Zuversicht angesichts der bevorstehenden Ereignisse.
Ökumenischer Gottesdienst
Jedes Jahr zu Schulbeginn feiern wir mit der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde einen Ökumenischen Gottesdienst, dieses Mal am 4. September 2016. Bereits um 9.00 Uhr fand an diesem Sonntag die Eucharistiefeier in St. Johannes Nepomuk am Felsen statt, danach die Feier mit den evangelischen Schwestern und Brüdern. Der gemeinsame Gottesdienst stand unter dem urbiblischen Symbol des Zeltes. Das Zelt ist ein alltägliches Charakteristikum des alttestamentlichen Gottesvolkes, vor allem auf dessen Wüstenwanderung. Zugleich ist aber das Zelt auch ein Symbol für die verhüllte und enthüllte Präsenz Gottes bei dessen Wanderung. Für unsere Auslandsgemeinden ist das Zelt gleichermaßen charakteristisch: es ist einfach, leicht auf- und abzubauen, bietet Platz zur Begegnung und zum Gespräch, schafft den nötigen intimen Rahmen für die persönliche und gemeinschaftliche Gottsuche. Als Auslandsgemeinden mit zahlreichen „Nomaden“ in unseren Reihen fühlen wir uns in besonderer Weise als Teil des wandernden Gottesvolkes. Dankbar sind wir für die erfahrbare Präsenz Gottes auf all unseren Wegen. (Das nebenstehende Foto zeigt das fürbittende Gebet im ökumenischen Gottesdienst, welches von einzelnen Mitgliedern der beiden Gemeinden zusammen mit Pfarrer Leßmann-Pfeifer gestaltet wurde.)
Info-Stand in der Deutschen Botschaft
Am Donnerstag, dem 23. Juni 2016, wurde an der Deutschen Botschaft Prag eine gute Tradition wieder aufgenommen: das die Botschaft beherbergende Palais Lobkowicz öffnete im Rahmen eines Tages der offfenen Türe seine Pforten für die Öffentlichkeit. Im Botschaftsgarten hatten verschiedene deutschsprachigen Institutionen die Möglichkeit, sich in Zeltständen zu präsentieren, auch unsere Gemeinde war dabei. Bei fast tropischen Temperaturen kamen insgesamt um die 4000 Besucherinnen und Besucher. Mit vielen kamen wir ins Gespräch. Viele waren an unserer Gemeindearbeit und an unserer Kirche interessiert. Gut kam bei den Besucherinnen und Besuchern an, dass wir der einzige Stand waren, bei dem man kostenlos Erfrischungsgetränke bekam. Das allein machte uns zu einem großen Magneten. Zu danken ist der Botschaft und allen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die hervorragende Organisation dieser Großveranstaltung.
Dresdener Priester zu Gast
Am 22. und 23. Juni 2016 war eine Gruppe von ca. 20 pensionierten Priestern aus dem Bistum Dresden-Meißen hier in Prag zu Gast. Angeführt wurde diese Gruppe vom ehemaligen Generalvikar des Bistums, die inhaltliche Gestaltung des Prag-Besuchs lag bei Pfarrer Heinz Bohaboj, der mit Tschechien und Prag aufgrund seiner Tätigkeit bei Ackermann-Gemeinde. Mit den Priestern und P. Martin Leitgöb gab es bereits am 22. Juni eine sehr herzliche Informationsbegegnung im Prager Mariapoli-Zentrum. Tags darauf kam die Gruppe dann auch zum Tag der Offenen Türe an der Deutschen Botschaft. Hier konnten die Priester dann auch noch einige Mitglieder unserer Gemeinde kennenlernen, sich an unserem Stand weiter über unsere Gemeinde informieren und sich wie alle anderen Besucherinnen und Besucher mit den von uns angebotenen Getränken stärken. Links im Bild in der Nähe unseres Standes im Botschaftsgarten: Pfarrer Bohaboj.
Würzburger Priester zu Gast
Am Sonntag, dem 19. Juni 2016, hatten wir in unserer Gemeinde die Freude, eine Gruppe von vier Priestern des Bistums Würzburg willkommen zu heißen. Initiiert wurde der Besuch von Pfarrer Klaus Oehrlein, der bei uns aufgrund seiner Tätigkeit bei der Ackermann-Gemeinde schon häufiger zu Gast war. Diesmal nun nahm er die Kollegen seines Priesterweihe-Jahrganges in die Goldene Stadt mit. Die Pfarrer aus Würzburg hatten die Gelegenheit, einen besonderen Sonntag in unserer Gemeinde zu erleben. Denn zum einen feierten sie die Heilige Messe mit, die ausnahmsweise bereits um 9.00 Uhr stattfand. Zum anderen nahmen sie aber auch am jährlichen Ökumenischen Reisesegen-Gottesdienst teil. So konnten sie sich einen guten Eindruck von unserem Gemeindeleben verschaffen. Bei der Agape nach dem Reisesegen-Gottesdienst war dann noch viel Gelegenheit zum Gespräch und zur Begegnung. Am Bild in der Mitte: Pfarrer Klaus Oehrlein.