Fastensuppe am Aschermittwoch
In den letzten Jahren gab es in unserer Gemeinde immer wieder einmal das Angebot, gemeinsam eine Fastensuppe einzunehmen und dadurch die Fastenzeit in bewusster Weise zu erfahren. Diesmal trafen wir uns bereits am Aschermittwoch nach dem Abendgottesdienst zum Suppenverzehr. So löffelten wir alle mit dem Aschenkreuz auf der Stirn. Ein solches Fastensuppenessen kann bewusst machen, dass es nicht viel braucht, um ein wohlschmeckendes Essen zu bereiten, im konkreten Fall: gekochtes und püriertes Gemüse, verdünnt mit heißem Wasser, Gewürze, dazu Gebäck. Die Einfachheit des Mahles ist eine Schule dafür, sich auch sonst im Leben nicht immer der üppigen Fülle hinzugeben, sondern sich mit Wenigem zu bescheiden, aber das Wenige doch zu genießen. Im Grunde geht es genau darum, in der Zeit zwischen dem Aschermittwoch und Ostern.
„Niemand geht freiwillig“
Das Österreichische Fernsehen (ORF) brachte am Dreikönigstag ein einfühlsames Filmporträt über Gräfin Eleonore Schönborn, die Mutter des Wiener Kardinals Christoph Schönborn. Die hochbetagte Gräfin spricht in diesem Porträt mit großer Klarheit über wichtige Etappen ihrer Lebensgeschichte, darunter auch über ihre Vertreibung aus dem nordböhmischen Skalken im Jahre 1945. „Niemand geht freiwillig“, ist die Botschaft, die sie aus ihrer eigenen Erfahrung heraus in die Diskussion über die Flüchtlinge unserer Zeit spricht. Thematisiert wird auch das schwierige Heimischwerden an einem neuen Ort. Das wirklich sehenswerte Filmporträt wurde vom österreichischen Autor und Dokumentarfilmer Robert Schneider gestaltet, von dem auch das obenstehende Foto stammt.
Sternsinger-Kids
Seit drei Jahren ist es üblich, dass sich neben unseren Gemeinde-Sternsingern jeweils auch Kinder aus dem deutsch-tschechischen Kindergarten Kids-Company auf den Weg machen, um einige deutschsprachige Institutionen und Firmen in Prag zu besuchen. Die Kids sind hochmotiviert und mit großer Freude bei der Sache. Überall sprechen sie ein deutsches Sternsingergedicht und singen ein tschechisches Sternsingerlied. Damit bringen sie den weihnachtlichen Segen zu den Menschen, die sie besuchen. Was sie an Geld sammeln, wird zu unserer Sternsingerkollekte hinzugefügt und für benachteiligte Kinder auf der ganzen Welt zur Verfügung gestellt. Eine wichtige Adresse der Sternsinger-Kids ist immer die Deutsch-tschechische Industrie- und Handelskammer, dort wurde auch das obige Bild aufgenommen.
Ein böhmischer Heiliger auf Katholisch.de
Am 5. Januar gedenkt die Kirche eines Heiligen aus dem Böhmerwald, der gleichwohl erst in Amerika so richtig reüssierte. Der heilige Johannes Nepomuk Neumann stammte aus der wunderschönen Kleinstadt Prachatice, studierte in Budweis und Prag Theologie, wanderte dann nach Übersee aus und wurde dort zum Priester geweiht. Später trat er dann auch in den Redemptoristenorden ein und wurde schließlich Bischof von Philadelphia. Erfreulicherweise hat das Internetportal der deutschen katholischen Kirche – eine auch sonst wertvolle Quelle für Wissenswertes aus dem Bereich Kirche & Theologie – dem Heiligen an seinem Gedenktag ein Porträt gewidmet. Es ist hier nachzulesen.
Weihnachtliches Glaubensfundament
Weihnachten wird in der katholischen Kirche bis zum Fest der Taufe des Herrn gefeiert. Früher einmal feierte man bis zum Fest „Darstellung des Herrn“ bzw. „Mariä Lichtmess“ am 2. Februar das Weihnachtsfest. Heutzutage sind aus vielen Haushalten die Christbäume bereits zu Neujahr verschwunden. Wie schade! Dabei erinnert uns das Weihnachtsfest an ganz wichtige, fundamentale Dimensionen unseres Christseins: (1) dass Gott in seiner großen Liebe zu uns alles gemacht hat, um unsere Herzen zu gewinnen – ER ist Mensch geworden; (2) dass Gott weniger im Großen und Mächtigen, als im Verborgenen und Kleinen zu finden ist – und immer auch an den Rändern der Gesellschaft; (3) dass alles religiöse Leben mit dem Schauen, Staunen und Sich-Schenken beginnt, so wie es die Hirten und Weisen gemacht haben.
Früherer Gemeindeseelsorger verstorben
Pfarrer Karl Heinz Schommer ist am 3. Dezember 2015 plötzlich und unerwartet verstorben. Der im Jahre 1952 geborene Priester der Diözese Trier war von 2002 bis 2006 Seelsorger unserer Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde Prag. Anschließend war er bis 2011 weiterhin im Dienst der deutschsprachigen Auslandsseelsorge, nämlich in Barcelona. Danach kehrte er in seine Heimat zurück, wo er als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Moselweiß wirkte. Der Begräbnisgottesdienst für Pfarrer Schommer fand am 9. Dezember 2015 in der Basilika St. Paulin in Trier statt, im Anschluss war die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof. In unserer Prager Kirche Johannes Nepomuk am Felsen feierten wir einen Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Seelsorger am 16. Dezember. Der Tod bedeutet nach unserer gläubigen Vorstellung die endgültige Begegnung mit Christus im persönlichen Leben. Mögen dem verstorbenen Pfarrer Schommer in dieser Begegnung Frieden und Heil zuteil werden.
Advent – Zeit der Ankunft
Advent heißt wörtlich: Ankunft. Jedes Jahr erinnern wir uns an die Ankunft des Gottessohnes in dieser Welt, wir erinnern uns aber auch daran, dass Gott in Jesus Christus eigentlich jeden Tag bereit ist, bei uns anzukommen. Das macht unser Leben licht und hell. Gerade in sorgenvollen Zeiten, wie wir sie derzeit politisch und gesellschaftlich erleben, ist dies eine trostvolle Botschaft. Der Advent lädt daneben aber auch ein, dass wir in menschlicher Weise beieinander ankommen. Zusammenhalt, Gemeinschaft, Gespräch, gemeinsames Hören etc. – das brauchen wir, und der Advent ist eine Möglichkeit diese Haltungen besonders zu fördern. In unserer Kirche Sankt Johannes Nepomuk am Felsen haben wir dieses Jahr einen besonders schönen Adventskranz, den uns ein „stiller Sponsor“ zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank! Neben den adventlichen Sonntagsgottesdiensten laden wir für Sonntag, den 6. Dezember, 14.00 Uhr zu einem musikalischen Adventsnachmittag ein. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird diese Veranstaltung gemeinsam mit dem LionsClub Prague Heraldic durchgeführt.
Lektorenseminar
In der Kirche Sankt Martin in der Mauer fand am 14. November 2015 ein Lektorenseminar statt. Es wurde von der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde und unserer Gemeinde in bewährter Zusammenarbeit organisiert. Referent war Diakon Alwin Hrabowsky, der viele Jahre lang in Südafrika arbeitete und auch dort Lektoren ausbildete. Im gottesdienstlichen Leben einer Gemeinde spielen die Lektoren eine nicht zu unterschätzende Rolle. Sie verkündigen mit ihrem Vorlesen das Wort Gottes. Bereits die Art und Weise des Vorlesens kann durch den persönlichen Ausdruck des Lektors/der Lektorin zu einer impliziten Predigt werden. Insofern ist es erfreulich, dass sich nicht nur neue, sondern auch bewährte Lektoren unserer Gemeinden dieser Fortbildung unterzogen haben. Das Feedback einer Seminarteilnehmerin: „Danke für dieses interessante und aufschlussreiche ‚Training‘ und noch mehr für das, was man aus den Schriften dazulernte. Und das ‚Kennenlernen‘ war ein weiterer Höhepunkt unseres Treffens.“
Großer Dank!
Beim Sonntagsgottesdienst am 8. November wurde in unserer Gemeinde das Ehepaar Margrit und Dr. Ferdinand Trauttmansdorff verabschiedet. Beide waren in den sechs Jahren ihres Aufenthaltes in Prag mit unserer Gemeinde zutiefst verbunden. Sie beteiligten sich rege am Gemeindeleben, vor allem am gottesdienstlichen Leben. Frau Trauttmansdorff regte zudem einige wichtige Initiativen an, zum Beispiel das monatliche Friedensgebet. Sie war aber oft auch bereit, praktische und sehr konkrete Hilfe in der Gemeinde zu leisten. Herr Dr. Trauttmansdorff war als österreichischer Botschafter durch all die Jahre ein wertvoller und inspirativer Gesprächspartner für viele Gemeindemitglieder, nicht zuletzt für die Seelsorger. Es zeigte sich dabei stets, dass er mit seiner ganzen Persönlichkeit zur Gemeinde stand. Verabschiedungen dieser Art fallen natürlich nicht leicht, sie gehören aber zum Leben einer Auslandsgemeinde einfach dazu. Umso tröstlicher, dass uns das Ehepaar Trauttmansdorff versprach, Prag nicht ganz aus dem Blick zu verlieren – und so konnten wir bei der Agape nach dem Gottesdienst doch wieder lachen (Am Bild von links: Evangelisches Pfarrerehepaar Frank und Andrea Lessmann-Pfeifer, Ehepaar Trauttmansdorff, P. Martin Leitgöb).
Hirtenbrief für Auslandsgemeinden
Dr. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, ist seitens der Deutschen Bischofskonferenz für die rund 120 deutschsprachigen katholischen Auslandsgemeinden zuständig. Im Jahre 2012 besuchte er in dieser Funktion – damals allerdings noch als Kölner Weihbischof – auch unsere Prager Gemeinde. Aus den damaligen Begegnungen haben wir gespürt, dass dem Bischof die Auslandsseelsorge wirklich am Herzen liegt. Jetzt hat sich Erzbischof Koch erfreulicherweise mit einem Hirtenbrief an alle deutschsprachigen Auslandsgemeinden gewandt. Das Schreiben ist lesenswert, weil es wichtige Hinweise auf das notwendige Profil einer Auslandsgemeinde gibt, so zum Beispiel, wenn der Bischof alle aktiven Gemeindemitglieder anspricht: „Unabdingbar ist, dass Sie, die ehrenamtlichen Laien, aus der Verantwortung Ihrer Taufe und Firmung heraus lebendig und mutig das Leben Ihrer Gemeinde mittragen und mitgestalten. So können wir verhindern, dass unsere Gemeinden lieblos werden oder reine Servicestellen zur Befriedigung religiöser Bedürfnisse.“ Der ganze Hirtenbrief kann hier heruntergeladen werden.