Gemeindetreff
Da wir bisher eine Personalgemeinde ohne feste kirchenrechtliche Struktur waren und deshalb auch keinen eigenen Pfarrgemeinderat hatten, bestand ein fester Ankerpunkt unseres Gemeindelebens in den regelmäßig stattfindenden Gemeindetreffs. Jede und jeder, die oder der sich engagieren möchte, kann kommen und ist gerne gesehen. Bald werden wir eine Pfarrgemeinde sein, doch bis zur Wahl eines Pfarrgemeinderates – oder wie man in der Erzdiözese Prag sagt – „Pastoralrates“ – wird noch einige Zeit vergehen. So werden wir die Tradition der Gemeindetreffs noch eine Zeit lang weiterführen. Der erste davon im neuen Arbeitsjahr fand am 5. September 2016 statt. Der Termin schien vorerst schlecht, doch dann – welche Überraschung: Mit 15 Teilnehmern war eine der höchsten Teilnehmerzahlen der letzten Jahre erreicht! Es passten gar nicht alle auf das Foto! Apropos Foto: Es scheint so, als wäre der Gemeindetreff ein Gelage, betrachtet man die vielen Speisen und Getränke. Doch das gehört zur Geselligkeit. Und gearbeitet haben wir dennoch intensivst. Einer der Schwerpunkte war die Besprechung der einzelnen Schritte auf dem Weg zur Pfarrgemeinde. Ebenso haben wir uns über die große Feier der Pfarrerhebung beim Festgottesdienst mit Kardinal Duka am 4. Dezember und die entsprechende Organisation intensivst ausgetauscht. Das so viele mitdenken, mitreden, mitbeten und mittun erfüllt uns mit Freude und Zuversicht angesichts der bevorstehenden Ereignisse.
Ökumenischer Gottesdienst
Jedes Jahr zu Schulbeginn feiern wir mit der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde einen Ökumenischen Gottesdienst, dieses Mal am 4. September 2016. Bereits um 9.00 Uhr fand an diesem Sonntag die Eucharistiefeier in St. Johannes Nepomuk am Felsen statt, danach die Feier mit den evangelischen Schwestern und Brüdern. Der gemeinsame Gottesdienst stand unter dem urbiblischen Symbol des Zeltes. Das Zelt ist ein alltägliches Charakteristikum des alttestamentlichen Gottesvolkes, vor allem auf dessen Wüstenwanderung. Zugleich ist aber das Zelt auch ein Symbol für die verhüllte und enthüllte Präsenz Gottes bei dessen Wanderung. Für unsere Auslandsgemeinden ist das Zelt gleichermaßen charakteristisch: es ist einfach, leicht auf- und abzubauen, bietet Platz zur Begegnung und zum Gespräch, schafft den nötigen intimen Rahmen für die persönliche und gemeinschaftliche Gottsuche. Als Auslandsgemeinden mit zahlreichen „Nomaden“ in unseren Reihen fühlen wir uns in besonderer Weise als Teil des wandernden Gottesvolkes. Dankbar sind wir für die erfahrbare Präsenz Gottes auf all unseren Wegen. (Das nebenstehende Foto zeigt das fürbittende Gebet im ökumenischen Gottesdienst, welches von einzelnen Mitgliedern der beiden Gemeinden zusammen mit Pfarrer Leßmann-Pfeifer gestaltet wurde.)
Info-Stand in der Deutschen Botschaft
Am Donnerstag, dem 23. Juni 2016, wurde an der Deutschen Botschaft Prag eine gute Tradition wieder aufgenommen: das die Botschaft beherbergende Palais Lobkowicz öffnete im Rahmen eines Tages der offfenen Türe seine Pforten für die Öffentlichkeit. Im Botschaftsgarten hatten verschiedene deutschsprachigen Institutionen die Möglichkeit, sich in Zeltständen zu präsentieren, auch unsere Gemeinde war dabei. Bei fast tropischen Temperaturen kamen insgesamt um die 4000 Besucherinnen und Besucher. Mit vielen kamen wir ins Gespräch. Viele waren an unserer Gemeindearbeit und an unserer Kirche interessiert. Gut kam bei den Besucherinnen und Besuchern an, dass wir der einzige Stand waren, bei dem man kostenlos Erfrischungsgetränke bekam. Das allein machte uns zu einem großen Magneten. Zu danken ist der Botschaft und allen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die hervorragende Organisation dieser Großveranstaltung.
Dresdener Priester zu Gast
Am 22. und 23. Juni 2016 war eine Gruppe von ca. 20 pensionierten Priestern aus dem Bistum Dresden-Meißen hier in Prag zu Gast. Angeführt wurde diese Gruppe vom ehemaligen Generalvikar des Bistums, die inhaltliche Gestaltung des Prag-Besuchs lag bei Pfarrer Heinz Bohaboj, der mit Tschechien und Prag aufgrund seiner Tätigkeit bei Ackermann-Gemeinde. Mit den Priestern und P. Martin Leitgöb gab es bereits am 22. Juni eine sehr herzliche Informationsbegegnung im Prager Mariapoli-Zentrum. Tags darauf kam die Gruppe dann auch zum Tag der Offenen Türe an der Deutschen Botschaft. Hier konnten die Priester dann auch noch einige Mitglieder unserer Gemeinde kennenlernen, sich an unserem Stand weiter über unsere Gemeinde informieren und sich wie alle anderen Besucherinnen und Besucher mit den von uns angebotenen Getränken stärken. Links im Bild in der Nähe unseres Standes im Botschaftsgarten: Pfarrer Bohaboj.
Würzburger Priester zu Gast
Am Sonntag, dem 19. Juni 2016, hatten wir in unserer Gemeinde die Freude, eine Gruppe von vier Priestern des Bistums Würzburg willkommen zu heißen. Initiiert wurde der Besuch von Pfarrer Klaus Oehrlein, der bei uns aufgrund seiner Tätigkeit bei der Ackermann-Gemeinde schon häufiger zu Gast war. Diesmal nun nahm er die Kollegen seines Priesterweihe-Jahrganges in die Goldene Stadt mit. Die Pfarrer aus Würzburg hatten die Gelegenheit, einen besonderen Sonntag in unserer Gemeinde zu erleben. Denn zum einen feierten sie die Heilige Messe mit, die ausnahmsweise bereits um 9.00 Uhr stattfand. Zum anderen nahmen sie aber auch am jährlichen Ökumenischen Reisesegen-Gottesdienst teil. So konnten sie sich einen guten Eindruck von unserem Gemeindeleben verschaffen. Bei der Agape nach dem Reisesegen-Gottesdienst war dann noch viel Gelegenheit zum Gespräch und zur Begegnung. Am Bild in der Mitte: Pfarrer Klaus Oehrlein.
Rekordbesucherzahlen
Zur Langen Nacht der Kirchen besuchten uns in diesem Jahr dank hervorragenden Wetters rund 1300 interessierte Gäste. Sie konnten in unserer schönen Barockkirche den internationalen Frauenchor „Viva Voce“ hören (siehe Bild). Ein anderer Höhepunkt war das Konzert unserer Organistin Linda Sítková mit zwei weiteren Musikerinnen (Violine und Gesang). Wie bereits in den letzten Jahren hatten wir beim Marienaltar eine Gebetsstation, wo man mit Kerzen oder Zettelchen die eigenen Anliegen vor Gott bringen bzw. dem Gebet der Gemeinde anvertrauen konnte. Weiters war ein kleiner Stand mit Devotionalien eingerichtet, der ebenfalls regen Zuspruch fand. Schließlich präsentierte sich auch die Ackermann-Gemeinde und wies die Besucherinnen und Besucher auf die christliche Versöhnungsarbeit zwischen Tschechen und Deutschen hin. Gerne angenommen wurden zudem die insgesamt vier Kirchenführungen. Vor und nach dem Kirchenbesuch fanden sich viele Lange-Nacht-Pilger bei unserem Verpflegungszelt zusammen. Die familiäre und gastfreundliche Atmosphäre begeisterte unsere Gäste und Gemeindemitglieder gleichermaßen. Radio Prag brachte einen längeren Beitrag über die Lange Nacht der Kirchen, an dessen Ende auch ein Interview mit P. Martin Leitgöb zu hören ist: hier nachzuhören (ab min 8:55).
Ein besonderer Sonntag
Am Sonntag, 5. Juni, schloss Msgr. Peter Lang vom Katholischen Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz seinen Besuch in unserer Gemeinde ab. Nach einem Gespräch mit Kardinal Duka am Freitagvormittag (siehe unten) und einer sehr frohen Begegnung mit einigen aktiven Gemeindemitgliedern am Freitagabend, gab es am Samstag eine Begegnung mit dem evangelischen Pfarrer-Ehepaar Andrea Pfeifer und Frank Lessmann-Pfeifer. Am Sonntag bildete schließlich der Gemeindegottesdienst den Höhepunkt, dem selbstverständlich Msgr. Lang vorstand. Nach dem Gottesdienst entstand dann in der Sakristei das nebenstehende Foto mit unserer Ministrantengruppe und danach ging es zunächst in unseren Garten zum Gespräch mit den Kirchenbesuchern und danach ins Café Louvre zum Ökumenischen Stammtisch. Msgr. Lang konnte unsere Gemeinde also in ihrer ganzen Lebendigkeit kennenlernen. Sein Prag-Besuch wird ihm in guter Erinnerung bleiben, wie er selbst versicherte.
Gespräch mit Kardinal Duka
Vom 3. bis zum 5. Juni fand in unserer Gemeinde ein Besuch von Msgr. Peter Lang statt, der für die Deutsche Bischofskonferenz das Katholische Auslandssekretariat leitet. Durch diese in Bonn angesiedelte Stelle werden die deutschsprachigen Auslandsgemeinden in vielen Ländern auf der ganzen Welt betreut. Auch unsere Gemeinde erhält auf diesem Weg viel ideelle und finanzielle Förderung. Zu den Hauptpunkten des Besuchs von Msgr. Lang gehörte auch ein Gespräch mit dem Prager Erzbischof, Kardinal Dominik Duka. Erfreuliches Ergebnis dieses Gespräches war, dass der Kardinal noch einmal bestätigte, was uns in den letzten Wochen schon mitgeteilt wurde: Die Erzdiözese Prag möchte unsere Gemeinde zu einer selbstständigen Pfarrei erheben. Unsere Kirche Sankt Johannes Nepomuk am Felsen soll in diesem Zuge zur Pfarrkirche erklärt werden. Pfarrei zu werden, bringt für uns viele Vorteile, vor allem erhalten wir erstmals eine konkrete und vertraglich geregelte kirchenrechtliche Struktur, was positive Effekte auf das Gemeindeleben haben wird. So haben wir dem Kardinal ein großartiges „Vergelt’s Gott“ für die großartige Unterstützung der Erzdiözese Prag zu sagen. (Gesprächsteilnehmer, v.l.n.r.: der frühere Gemeindeseelsorger Msgr. Otte, Msgr. Lang, Kardinal Duka, Pater Leitgöb)
Katholikentagsbegegnung
Vom 25. bis zum 29. Mai hat in Leipzig der 100. Deutsche Katholikentag stattgefunden. Für unsere Gemeinde nahm P. Martin Leitgöb daran teil. Auf der „Kirchenmeile“ kam es dabei zu einer schönen Begegnung am Stand der Ackermann-Gemeinde. Frau Margareta Klieber hat in den 1990er Jahren unsere Prager Gemeinde zusammen mit Msgr. Anton Otte aufgebaut und sich dabei wirklich große Verdienste erworben. Jetzt arbeitet sie in der in der Münchener Geschäftsstelle der Ackermann-Gemeinde. Doch Prag und unsere Gemeinde hat sie nicht aus dem Blick verloren. Im Gespräch haben wir die Situation damals mit der Situation heute verglichen. Frau Klieber freute sich sehr zu hören, dass unsere Gemeinde floriert. Sie selbst weiß ja aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass es eine deutschsprachige katholische Seelsorgsstelle in Tschechien gibt. Sicher wird sie uns auch wieder einmal bei passender Gelegenheit einen Besuch abstatten.
Viele Gäste in den Gottesdiensten
„Porta patet – cor magis!“ Dieser lateinische Spruch drückt gut aus, wie wir in unserer Gemeinde den vielen Gästen begegnen, die vor allem in der warmen Jahreszeit unsere Gottesdienste besuchen: „Die Tür ist offen – noch mehr das Herz“. Wir freuen uns wirklich sehr, dass es nicht wenige deutschsprachige Prag-Touristen gibt, die sich vor allem hier auf unserer Homepage über unsere Gemeinde informieren und nachsehen, wann und wo der Gottesdienst ist. In der Feier der Heiligen Messe sind wir einander ja nicht fremd, uns verbindet der gemeinsame Glaube und das gemeinsame Beten und Singen, auch wenn wir uns nicht kennen. Viele Gäste sind erfreut darüber, dass wir eine so lebendige Gemeinde sind, und sie freue sich oft auch über die Gestaltung der Gottesdienste, nicht zuletzt über musikalische Gustostücke, die in unserer Kirche immer wieder zur Aufführung gelangen. Sie erleben unsere Kirche Sankt Johannes Nepomuk am Felsen als einen Ort geistlicher Stärkung und inneren Durchatmens inmitten ihres touristischen Prag-Programms.