Freude über neue Erntekrone
Das Erntedankfest ist im Jahresfestkreis der Kirche zwar nicht vorgeschrieben, aber es ist trotzdem ein schönes Fest und wird zumindest in den deutschsprachigen Ländern gerne und mit viel Brauchtum gefeiert. Für uns als deutschsprachige Gemeinde in Prag ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir dieses Fest begehen. Gerade in einer Großstadt ist Erntedank auch eine wichtige Gelegenheit, sich darauf zu besinnen, dass unsere Nahrung nicht im Supermarkt wächst, sondern ihren Ursprung auf Feldern und in Gärten hat. Letztlich ist es Gott, der die Feld- und Gartenfrüchte wachsen lässt, und sich dankbar darauf zu besinnen, ist „würdig und recht“, wie es in der Messliturgie heißt. In diesem Jahr waren wieder besonders viele Menschen zu unserem Erntedankfest am 11. Oktober gekommen. Und: Wir hatten erstmals eine Erntekrone, so wie sie in vielen Gegenden des süddeutschen und österreichischen Raumes ganz und gar üblich ist. Die Freude darüber war besonders groß!
Wiener Nepomuk-Pfarrei in Prag
Im deutschsprachigen Raum kommt der heilige Johannes Nepomuk nicht nur auf unzähligen Brücken und Wegrändern vor, er ist auch der Patron von vielen Kirchen und Kapellen. Aus der Pfarrgemeinde „St. Johannes Nepomuk“ in Wien war am Wochenende vom 9. bis zum 11. Oktober 2015 eine 30-köpfige Gruppe nach Prag gereist, um den Spuren des Kirchenpatrons zu folgen. Für unsere deutschsprachige Gemeinde Prag war das sozusagen der Besuch einer Schwesterngemeinde, weil wir eben den selben Schutzheiligen haben. So freuten wir uns besonders, dass die Gruppe mit Pfarrer Konstantin Spiegelfeld an der Spitze auch an unserem Erntedankgottesdienst teilnahm. Das nebenstehende Foto entstand bei der an den Gottesdienst anschließenden Agape, die – wie so oft – dankenswerterweise von einigen engagierten Mitgliedern unserer Gemeinde vorbereitet wurde. Auf dem Foto kann man übrigens auch einen Blick auf die Herbststimmung in unserem Kirchgarten werfen. Auch unsere Wiener Gäste erfreuten sich daran.
Was für ein Sonntag!
Als Auslandsgemeinde erleben wir es immer wieder, dass an unseren Gottesdiensten nicht wenige Gäste, vielfach auch Gruppen, teilnehmen. So viele Gäste wie am 4. Oktober haben wir aber nicht oft. Unsere Kirche war ganz voll. So lässt es sich gut singen und beten. Das beflügelt alle. Zu unseren Gästen gehörte der Kirchengemeinderat der Pfarrei Schönenberg bei Ellwangen (Württemberg), der sich zur Arbeitsklausur in Prag befand, weiters die Mitglieder jener österreichischen Laienschauspielgruppe, welche am Samstag vorher ein Theaterstück in Prag aufführte, schließlich – wie jedes Jahr – die Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien anlässlich ihrer Jahrestagung. P. Taddeusz Trojan, Pfarrer der Schönenberg-Gemeinde, stand dem Gottesdienst als Hauptzelebrant vor, P. Martin Leitgöb predigte, auch Msgr. Anton Otte konzelebrierte. Und noch etwas: Wir konnten an diesem Sonntag wieder einen neuen Ministranten der Gemeinde vorstellen (siehe Bild). Was für ein Sonntag!
Kirchengemeinderatsklausur in Prag
Der Kirchengemeinderat der Pfarrei Schönenberg bei Ellwangen, auf der Ostalb in Württemberg gelegen, kam am Wochenende vom 2. bis zum 4. Oktober zu einer Arbeitsklausur nach Prag. P. Martin Leitgöb begleitete diese Klausur. Es ging in den Arbeitseinheiten um die konkreten Ziele, welche sich die Pfarrei für die nächsten Jahre setzt. Umfangen war diese Perspektive von der Frage, wie das Modell der Jerusalemer Urgemeinde in der Apostelgeschichte für eine Gemeinde im 21. Jahrhundert fruchtbar gemacht werden kann. Diesbezüglich kreisten die Gedanken der Klausurteilnehmer/-innen vor allem um die drei Grundaufgaben einer jeden Gemeinde: Verkündigung, Liturgie und Caritas. Auf dem Programm standen aber auch kleinere Besichtigungstouren durch Prag. Untergebracht waren die Kirchengemeinderäte im Gästehaus der Benediktinerinnen auf dem Weißen Berg. Die geistliche Atmosphäre dieses Hauses regte zusätzlich an.
Studienfahrt in die Oberlausitz
Am 19. und 20. September fand nunmehr schon zum dritten Mal eine gemeinsame Studienfahrt unserer Deutschsprachigen Katholischen mit der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde und mit der tschechischen Abteilung der Ackermann-Gemeinde statt. Waren wir letztes Jahr in Niederschlesien, führte uns die Fahrt diesmal in die Oberlausitz. Unsere Ziele: Zittau mit den Fastentüchern, Herrnhut mit der Sternenwerkstatt und der Brüdergemeine, Schmochtitz, wo wir im Bildungshaus der Diözese Dresden-Meißen übernachteten und einen wunderbaren (und lustigen!) sorbischen Kulturabend genossen, Radibor, wo wir zusammen mit einer großen Gemeinde von etwa 300 Gläubigen den sorbischen Sonntagsgottesdienst mitfeierten, schließlich Bautzen, wo eine Stadtführung (Bild) und der Besuch des Sorbischen Museums auf dem Programm standen. Die insgesamt 24 tschechisch-deutschen Teilnehmer/-innen kehrten mit vielen Eindrücken aus einer nahen und doch nicht allzu bekannten Gegend wieder nach Prag zurück. Hier ist ein noch etwas ausführlicherer Bericht eines der Reiseteilnehmer.
Statement aus Prag in DBK-Arbeitshilfe
Bereits zum fünften Mal präsentiert die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) umfassende Zahlen und Fakten in einer modern aufgemachten Arbeitshilfe. Mit Schaubildern, Diagrammen, Grafiken und persönlichen Zeugnissen werden die Eckdaten kirchlichen Lebens, die Anzahl katholischer Schulen und Kindergärten, das Engagement der katholischen Kirche in den Medien, die Arbeit der kirchlichen Hilfswerke und der Haushalt des Verbandes der Diözesen Deutschlands anschaulich dargestellt. Hier die Arbeitshilfe als Download. Auf der Seite 52 werden dabei auch die deutschsprachigen Auslandsgemeinden angesprochen. Dabei findet sich ein Statement von P. Martin Leitgöb: „Für Menschen, die im Ausland leben, stellt sich die Frage nach Beheimatung in besonderer Weise. Die Möglichkeit, in der eigenen Sprache Weggemeinschaft im Glauben zu erleben, kommt diesem Bedürfnis entgegen.“ Unsere Prager Gemeinde ist der Deutschen Bischofskonferenz überaus dankbar, dass wir als eine von rund 120 deutschsprachigen Gemeinden weltweit geführt und regelmäßig unterstützt werden. Die diesbezügliche Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz ist das Katholische Auslandssekretariat. Auch dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt ein herzlicher Dank für die gute Zusammenarbeit und stetige Hilfe.
Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde
Vom 6. bis zum 9. August 2015 fand in der wunderschönen südböhmischen Metropole Budweis bei nahezu tropischen Temperaturen das Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde mit mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die Ackermann-Gemeinde ist ein deutscher katholischer Verband, der sich seit Jahrzehnten für die Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen einsetzt und dabei Großartiges erreicht hat. Seit 15 Jahren gibt es auch einen tschechischen Ableger dieses Verbandes, dessen geistlicher Beirat der Seelsorger der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde Prag, P. Martin Leitgöb, ist. Es ist mehr als sinnvoll, dass unsere Auslandsgemeinde enge Kontakte mit der Ackermann-Gemeinde hat. Das Treffen in Budweis hatte als Motto: „gemeinsam gefordert – gemeinsam aktiv. Jako křesťané i Evropané, jako Češi i Němci“. Dieses Motto beweist in seiner Zweisprachigkeit, dass es der Ackermann-Gemeinde wirklich ein Anliegen ist, Brücken zwischen den beiden Nationen zu bauen. Inhaltlich zeigt es, dass auf unserem Kontinent Europa deutsch-tschechisches Engagement aus christlichem Geist notwendig ist. Darauf bezog sich auch P. Martin Leitgöb in seiner Predigt bei der Eröffnungsvesper. Hier nachzulesen. Die Vesper fand übrigens in der Budweiser Klosterkirche Mariä Opferung statt, die seit den 1870-er Jahren bis zum Jahre 1950 den Redemptoristen gehörte. Für den Redemptoristenpater Leitgöb also ein heimatlicher Ort. Mehr über das Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde unter www.ackermann-gemeinde.de und auf dem Facebook-Profil der Ackermann-Gemeinde.
Gottes Segen, Monsignore Pilz!
Vor nunmehr drei Jahren hat sich Msgr. Winfried Pilz aus Prag verabschiedet. Die Zeitspanne ist noch nicht so lange, und vielen ist der rührige Gemeindeseelsorger noch in Erinnerung. Es gibt auch nach wie vor Kontakte zwischen Prag und seinem jetzigen Wohnort. Und er selbst kommt ab und zu gerne an seine frühere Wirkungsstätte, so auch zur sommerlichen Ferienvertretung. Am 4. Juli hatte nun Monsignore Pilz seinen 75. Geburtstag gefeiert. Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Glück und Segen! Wie sehr der Jubilar bekannt ist, zeigt die Tatsache, dass ihn sogar das Webportal der deutschen katholischen Kirche mit einer eigenen Story zum runden Geburtstag würdigte. Hier nachzulesen. Wir freuen uns! Für uns in Prag war Monsignore Pilz ein Garant für gute Predigten, musikalisches Gespür in der Gestaltung der Gottesdienste und die besondere Einbeziehung der Kinder in das Gemeindeleben.
Letzte Etappe der Außenrenovierung
Ufff, die Finanzierung der letzten Etappe der Außenrenovierung unserer Kirche ist „in trockenen Tüchern“. Seit Anfang Juli ist die komplette Nordfassade eingerüstet. Damit haben die Arbeiten begonnen, die dann hoffentlich im Herbst zu einem guten Abschluss führen. So ein Gerüst ist ja an sich schon ein kleines Kunstwerk. Hut ab vor den Arbeitern, die es in mühevoller Arbeit geschaffen haben. Hut ab auch vor den Arbeitern, die jetzt in den heißen Sommermonaten an der Fassade bei fast unerträglichen Temperaturen arbeiten. Wir hoffen, dass sie gut vorankommen, und beten, dass ihnen nichts passiert. Wenn die Renovierung abgeschlossen ist, wird unsere Kirche dann von allen Seiten wieder als das erscheinen, was sie ist: ein Meisterwerk des böhmischen Barock, einer der schönsten und interessantesten Kirchenbauten in der Goldenen Stadt! (Am Bild: Die eingerüstete Fassade des Nordturms unserer Kirche. Das Gerüst hat zehn Stockwerke!)
Dny víry – Tages des Glaubens
In der Woche nach der „Langen Nacht der Kirchen“ fanden in der Erzdiözese Prag „Dny víry“ statt, übersetzt: „Tage des Glaubens“. Die Diözesanleitung hatte die Tage als missionarische Aktion geplant, möglichst viele kirchliche Gemeinden und Gemeinschaften sollten sich daran beteiligen. Als Auslandsgemeinde wollten wir da nicht außen vor bleiben. Unser Programm umfasste eine tägliche Wochentagsmesse. Außerdem war unsere Kirche tagsüber die ganze Woche geöffnet. Es war dabei immer jemand aus der Gemeinde anwesend. Alle, die diesen Anwesenheitsdienst übernommen hatten, berichteten ausschließlich Positives. Viele Menschen – wohl jeden Tag mehr als 100 – kamen auf kürzer oder länger in unsere Kirche und nützten auch die Gelegenheit, eine Kerze zu entzünden oder eine persönliche Bitte bzw. einen persönlichen Dank aufzuschreiben. Abgeschlossen wurden die Tage des Glaubens mit einem „Abend des Gebetes und der Barmherzigkeit“ am 5. Juni. Dazu reiste sogar eigens ein fünfköpfiges Musikteam aus Salzburg an, die uns mit Lobpreisliedern unterstützen. Wir haben uns in dieser Woche bemüht, den Samen des Glaubens zu auszusäen. Was davon wächst und wie es wächst, liegt in der Hand Gottes.