Begegnung mit Ministerpräsidentin
Die Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen, Christine Lieberknecht, unternahm am Beginn der Karwoche zusammen mit 400 Landsleuten eine Pilgerfahrt nach Prag. In diesem Rahmen kam es am Palmsonntagabend zu einem von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierten Treffen der Ministerpräsidentin mit einigen Vertretern der christlichen Kirchen in der Tschechischen Republik. Eingeladen waren dazu auch die Seelsorger der Deutschsprachigen Evangelischen und der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde. Da Ministerpräsidentin Lieberknecht selbst evangelische Theologin und ehemalige Pfarrerin ist, zeigte sie großes Interesse an der aktuellen religiösen und kirchlichen Situation hierzulande. Angetan war sie auch von den Berichten über die gute ökumenische Zusammenarbeit unserer beiden deutschsprachigen Gemeinden. Im Bild (von links): P. Martin Leitgöb, Pfarrerin Hana Tonzarová von der Hussitischen Kirche, Ministerpräsidentin Lieberknecht.
Beginn der „Chor-Saison“
Am fünften Fastensonntag besuchte unseren Sonntagsgottesdienst eine große Gruppe aus dem bayerischen Unterföhring nahe München. Im Kern bestand diese Gruppe aus dem dortigen Männergesangsverein, der beim Gottesdienst die „Kärntner Messe“ aufführte. Als Gemeinde freuen wir uns immer über Chöre und Musikgruppen, besonders wenn die Vorbereitung des Besuchs – wie in diesem Fall – reibungslos abläuft. Da wir derlei Gruppen vor allem in der warmen Jahreszeit zu Gast haben, war es dieses Jahr außergewöhnlich früh, dass die „Chor-Saison“ mit den Unterföhringer Sängern eröffnet wurde. Musik im Gottesdienst hat immer eine zweifache Zielrichtung: Sie dient der Ehre Gottes und der Freude der Menschen. Unsere Erfahrung ist außerdem, dass es für die musikalischen Gastgruppen häufig ein Höhepunkt ihres Prag-Besuchs ist, in unserem deutschsprachigen Sonntagsgottesdienst ihr Können zu zeigen.
Unsere neue „Gartensakristei“
In unserer Kirche steht jetzt ein Raum für diverse kleine Veranstaltungen und Zusammenkünfte zur Verfügung: die zweite Sakristei, die einen direkten Zugang vom vor der Kirche gelegenen Garten hat. Jahrelang diente dieser Raum nur Abstellzwecken und sah auch dementsprechend aus. Nach einer gründlichen Renovierung im letzten Jahr und nachdem der Frühling gekommen ist, wurde die „Gartensakristei“ nun erstmals am 5. Fastensonntag für den Kindergottesdienst – auch dieser war eine Premiere in unserer Gemeinde – genützt. Eingerichtet ist der Raum mit zwei wunderschönen alten Schränken, die uns großzügigerweise von jemandem geschenkt wurden. Auch unser leider nicht mehr funktionstüchtiges Harmonium hat einen neuen Platz gefunden. Die Kinder fühlten sich bei ihrem Gottesdienst in der Gartensakristei sehr wohl. Möge das auch sonst bei verschiedenen Veranstaltungen so sein!
Fastensuppe und gute Gespräche
Zweimal trafen sich während der Fastenzeit verschiedene Mitglieder unserer Gemeinde zu einer abendlichen Fastensuppe. Das einfache Essen entsprach der österlichen Bußzeit, in der wir Christen ja zu einem bewussten und schlichten Umgang mit sonst manchmal üppigen Lebensgewohnheiten eingeladen sind. Es ist sinnvoll, sich dies manchmal auch gemeinsam in Erinnerung zu rufen. Zugleich gab es beim Fastensuppenessen immer einen besonderen „Nachtisch“. Der bestand nicht aus Essbarem, sondern aus guten geistlichen Gesprächen. Einmal unterhielten wir uns über die Frage „Wie wirkt Gott in meinem alltäglichen Leben?“. Beim zweiten Mal stand die Frage im Mittelpunkt, welche prägenden religiösen Erfahrungen wir in unserer Kindheit und Jugendzeit sammeln konnten. Es ist für eine Gemeinde überaus bereichernd, wenn sich ihre Mitglieder solche Dinge erzählen.
Hinweis: Katholikentag in Regensburg
Alle zwei Jahre findet in Deutschland ein Katholikentag statt. Dabei handelt es sich um eine mehrtägige Großveranstaltung mit einem breit gefächerten Programm (Gottesdienste, Vorträge, Diskussionen, Kulturevents etc.). Der nächste Katholikentag ist vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2014 in Regensburg. „Mit Christus Brücken bauen“ heißt das Motto. Sowohl die Nähe Tschechiens zu Regensburg als auch das Thema machen diese Veranstaltung für uns als Auslandsgemeinde interessant. Auch wir sind ja in vielfältiger Weise Brückenbauer. Wer also irgendwie Zeit hat, sollte sich eine Fahrt dorthin gönnen. Nähere Informationen unter: www.katholikentag.de.
Neuer Vorsitzender der DBK
Als deutschsprachige katholische Auslandsgemeinde sind wir dem Katholischen Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) unterstellt und werden von dorther auch ideell und finanziell unterstützt. Wir freuen uns deswegen, dass die Deutsche Bischofskonferenz am 12. März 2014 den Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt hat. Kardinal Marx war erst im vergangenen Herbst in Prag und hat sich bei diesem Besuch auch über die Situation unserer Gemeinde informiert. Auch ist ihm am Kontakt zwischen der deutschen und der tschechischen katholischen Kirche sehr viel gelegen. Als Deutschsprachige Katholische Gemeinde Prag wünschen wir ihm für seine neue und wichtige Aufgabe Gottes reichen Segen. Am Bild: Kardinal Marx, dahinter sein Vorgänger Erzbischof Robert Zollitsch, noch einmal dahinter P. Hans Langendörfer, der Generalsekretär der DBK (Foto: © DBK/KNA – mit freundlicher Genehmigung).
Altarabdeckung in der Fastenzeit
In unserer Kirche sind seit dem Aschermittwoch drei Tapisserien der aus dem Iran stammenden, aber in Prag lebenden Künstlerin Mahin Attarpour-Karim zu sehen. Die größte Tapisserie bedeckt die Mittelnische unseres Hochaltars, in der normalerweise eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk steht. Wir schließen damit an die Tradition der mittelalterlichen Fastentücher an, deren tiefer Sinn darin besteht, die eigenen Blickgewohnheiten zu überprüfen und Neues in den Blick zu nehmen. Der Titel der Tapisserie heißt: „La source/die Quelle“. Die Künstlerin nahm dabei in abstrakter Weise das Motiv vom Pelikan auf, der das eigene Herzblut für seine Jungen hingibt. Bereits in früher christlicher Zeit war dieses Motiv als Hinweis auf die Lebenshingabe Jesu Christi interpretiert worden. So vermag die Tapisserie eine Ahnung von dem vermitteln, was wir in der Sprache des Glaubens mit „Erlösung“ meinen.
Kontakte mit der Ackermann-Gemeinde
Die tschechische Vereinigung der Ackermann-Gemeinde hatte vom 21. bis zum 23. Februar ihre Jahrestagung. Auch mehrere Mitglieder aus unserer Gemeinde waren anwesend. In verschiedenen Vorträgen wurde dabei das Thema „Europäische Identität – 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg“ behandelt. Am Rande dieser Jahrestagung fand auch eine Mitgliederversammlung des „Sdružení Ackermann-Gemeinde“ statt. Dabei wurde ein neuer Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender ist nun der Kulturminister der Tschechischen Republik, Daniel Herman (Bildmitte), zweiter Vorsitzender Jaromír Talíř (rechts). Zum Geistlichen Beirat wurde auf der Mitgliederversammlung P. Martin Leitgöb gewählt. So können die guten Kontakte, die unsere Gemeinde mit der Ackermann-Gemeinde bisher schon hatte, in Zukunft weiter vertieft werden.
Niederländische Expats auf Besuch
Am Donnerstag, dem 13. Februar 2014, war in Sankt Johannes Nepomuk und anschließend in Sankt Martin in der Mauer (Bild) eine Gruppe von in Prag lebenden Niederländern zu Besuch. Die Gruppe trifft sich regelmäßig zu kulturellen Unternehmungen und wollte an diesem Abend die beiden deutschsprachigen Kirchengemeinden von Prag etwas genauer unter die Lupe nehmen. Dies ist nicht zuletzt deswegen sinnvoll, weil es ja keine eigene niederländische Kirchengemeinde in Prag gibt und deswegen gelegentlich bei unseren Gottesdiensten Niederländer anzutreffen sind. An dem Abend war zunächst eine Kirchenführung in Sankt Johannes Nepomuk durch P. Martin Leitgöb, dann erklärte Pfarrer Frank Lessmann-Pfeifer die Kirche St. Martin in der Mauer. Anschließend blieb man dort noch ein wenig zum Gespräch über die kirchliche Situation in Tschechien versammelt. Ein gelungener Abend in guter ökumenischer Verbundenheit!
Unser Gemeindeassistent ist Magister!
Als Gemeinde haben wir das Glück, dass uns die Erzdiözese Prag einen Gemeindeassistenten zur Verfügung stellt (und ihn auch bezahlt). Stanislav Futera, der diese Funktion seit einigen Jahren inne hat, ist ein gebürtiger Prager, der in den letzten Jahren an der hiesigen katholisch-theologischen Fakultät studierte und Ende Januar 2014 sein Studium mit der Verteidigung seiner Diplomarbeit abschloss. Somit darf er jetzt den Titel „Magister der Theologie“ führen. Wir gratulieren ihm ganz herzlich! Zugleich hoffen wir, dass er uns noch einige Zeit erhalten bleibt. Für seine Tätigkeit als Assistent in unserer Gemeinde hat er ja viele gute Fähigkeiten und Eigenschaften. So beherrscht er fließend die deutsche Sprache, zeigt beherzten Einsatz bei diversen Veranstaltungen, kann gut mit Menschen umgehen, ist ein einfühlsamer Sakristan, und, und, und …