Deutschsprachige Katholische Pfarrei Prag

Das Buch von P. Martin Leitgöb über den Ordensgründer der Redemptoristen mit dem Titel „Alfons von Liguori. Lehrer des Gebetes und der Barmherzigkeit“ ist nun in portugiesischer Sprache erschienen. Es kam im brasilianischen Verlag „Santuario“ heraus und trägt den exakt übersetzten Titel: „Alfonso de Ligorio. Mestre da Oração e da Misericórdia“. Was uns der große Heilige des 18. Jahrhunderts bis heute zu sagen hat bzw. worin er uns helfen kann, ist mit den beiden Begriffen „Gebet“ und „Barmherzigkeit“ ins Licht gerückt. Es handelt sich um Haltungen, derer wir Christen auch heute dringend bedürfen. Die deutschsprachige Ausgabe des Buches ist übrigens nach wie vor im Buchhandel oder direkt bei P. Martin Leitgöb erhältlich.

Am zweiten Adventssonntag, dem 8. Dezember, hatten wir wiederum wie Jedes Jahr die Freude, den deutsch-tschechischen Kindergarten „Kids Company“ in unserem Gottesdienst zu Gast zu haben. Advent ist ja besonders auch eine Zeit der Kinder, von denen wir Erwachsene viel lernen können, vor allem die Fähigkeit zu staunen und sich zu freuen. In unserer Gemeinde feierten wir an diesem Sonntag das Fest „Mariä Empfängnis“ . An diesem Fest wird in besonderer Weise das „Ja“ zu Gott, zum Mitmenschen und zu uns selbst unterstrichen. Gerade jetzt im Advent sollte das „Ja“ in unserem Leben gegenüber dem vielfachen „Nein“, das nur allzu häufig gesprochen oder gedacht wird, deutlich überwiegen.

Die Krabbelgruppe ist für unsere Gemeinde etwas ganz wichtiges. Und sie ist außergewöhnlich aktiv. Zur Zeit sind jeden Mittwoch so viele Kinder und Mütter da, dass man sich im Oktober und November außerhalb unseres kleinen Gemeinderaums traf, nämlich in einem Nebengebäude der österreichischen Botschaftsresidenz. Bevor es wieder in den Gemeinderaum zurückging, machte die Krabbelgruppe in der ersten Adventswoche noch Station im deutsch-tschechischen Kindergarten „Kids Company“, mit dem wir gut zusammenarbeiten. Es war für die Kinder und Mütter toll, diese Institution kennen zu lernen, die ja besonders dadurch hervorsticht, dass es ein zweisprachiger Kindergarten ist und damit schon von früh an Brücken zwischen den Sprachen und Kulturen gebaut werden.

Besonders viele Menschen haben am ersten Adventssonntag den Gottesdienst in Sankt Johannes Nepomuk am Felsen besucht. Lange schon war unsere Kirche nicht mehr so voll. Die Sitzplätze reichten bei weitem nicht aus. Nicht wenige haben auch ihren Adventskranz von zuhause mitgebracht, um ihn segnen zu lassen. Zu Besuch war außerdem ein wunderbarer Männerchor aus Hürth-Efferen, nahe Köln, der den Gottesdienst musikalisch mitgestaltete. Woche für Woche wird es am Adventskranz jeweils um eine Kerze heller. Das lädt uns ein, jetzt im Advent durch Zuneigung zu anderen Menschen, besonders zu Armen, Einsamen und Kranken, immer mehr Licht zu verbreiten. Und: Rechnen wir damit, dass Gott zu uns kommt. Er hat sich schon aufgemacht.

Beim Adventsmarkt, der am Samstag vor dem ersten Adentssonntag im Schloss Drahenice über die Bühne ging, gab es auch einen Secondhand-Kleiderstand, dessen Einnahmen der Renovierung unserer Kirche zugute kommen. Diese schöne Benefizaktion beruhte auf der Idee eines Mitglieds unserer Gemeinde. Herzlichen Dank dafür! Es ist immer schön, wenn Menschen Ideen haben und zugleich für deren Durchführung sorgen. Danke auch allen Spenderinnen und Spendern der durch die Bank schönen Kleider. Insgesamt sah man beim Adventsmarkt in Drahenice viele Bekannte, Kinder und Erwachsene. Im Ausland tun ja Begegnungsmöglichkeiten aller Art besonders gut, besonders jetzt im Advent.

Am Freitag vor Adventsbeginn brachte Radio Prag ein längeres Interview mit P. Martin Leitgöb über Advent und Weihnachten in unserer Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde. Es ist für eine Gemeinde wie die unsere wichtig und zugleich auch schön, wenn sich Medien mit starker Klientel im deutschsprachigen Expats-Bereich für uns interessieren. Beim Interview ging es um vor allem um die Art und Weise unserer Advents- und Weihnachtsgestaltung sowie um unser Gemeindeleben insgesamt. Frau Schneibergová, die Interviewerin, interessierte zudem auch die Bedeutung unserer Kirche Johannes Nepomuk am Felsen. Der gesamte Radiobeitrag ist auf der Homepage von Radio Prag nachzulesen und vor allem nachzuhören.

Der Volkstrauertag ist in der Bundesrepublik Deutschland seit vielen Jahren eine feste Institution nationalen Gedenkens. Er wird auch von vielen Auslandsvertretungen der Bundesrepublik begangen, so auch in Prag. So lud auch heuer wieder die Deutsche Botschaft für den 17. November verschiedene Vertreter öffentlicher, militärischer und kirchlicher Organisationen zu einer Gedenkfeier beim deutschen Soldatengrab am Motolfriedhof ein. Neben Botschafter Detlef Lingemann hielt dabei auch P. Martin Leitgöb eine Ansprache. Weitere kirchliche Vertreter bei der Gedenkfeier waren die Vertreter der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde, Pfarrerin Andrea Pfeifer und Pfarrer Frank Lessmann-Pfeifer, sowie der Propst des Kollegiatskapitels auf dem Vyšehrad, Msgr. Anton Otte. Siehe auch: Bildergalerie.

Vielfach werden von deutschsprachigen Auslandsgemeinden wie auch von Gemeinden in Deutschland, der Schweiz und Österreich am 11. November Martinsumzüge organisiert. Dies ist bei uns in Prag nicht nötig, denn hier veranstalten sowohl der Kindergarten der Deutschen Schule als auch der deutsch-tschechische Kindergarten „Kids Company“ solche Umzüge. Kinder aus unserer Gemeinde gibt es dort und da. Andere Kinder können sich anschließen. Auf dem Foto sieht man den Hl. Martin und den Bettler noch im Licht des Nachmittags. Beim Umzug der „Kids Company“ spielten sie später schon bei Dunkelheit, aber im Schein vieler bunter Laternen die berühmte Szene der Mantelteilung nach. Wer genau auf das Foto schaut, bemerkt: Martin war eine Frau, in diesem Fall eine Polizistin aus dem Stromovka-Park. Und der Bettler ist Kilian, der vor drei Jahren in unserer Gemeinde zur Erstkommunion ging.

Unser Alpha-Glaubenskurs hatte am Wochenende vom 9./10. November seinen Höhepunkt. Wie im Alpha-Konzept vorgesehen, fand für die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer ein Vertiefungswochenende statt. Wir fuhren dazu in den nordböhmischen Wallfahrtsort Hejnice/Haindorf. Das dortige ehemalige Franziskanerkloster ist heute ein kirchliches Gästehaus, in dem wir uns sehr wohlfühlten und gut arbeiten konnten. Thematisch ging es in den beiden Tagen um den Heiligen Geist. Wer ist er? Was tut er? Wie werden wir mit ihm erfüllt? Diesen Fragen widmeten wir uns im Hören auf Vorträge, in Austauschgesprächen und Bibelarbeiten, nicht zuletzt auch in gemeinsamen Gebetszeiten. Ein bunter Abend trug sehr zur Auflockerung und zum Gemeinschaftssinn bei. Es war eine gute, gesegnete Zeit!

So viele Bischöfe sieht man in unseren Breiten selten an einem Ort! Am 5. November gab es in Prag ein Treffen der sog. Freisinger Bischofskonferenz mit den Bischöfen der Prager Kirchenprovinz. Dieses Treffen sollte der Vertiefung der Kontakte und dem Ausloten einer besseren Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg dienen. Bekrönt wurde die Begegnung mit einer festlichen Messfeier in der Abteikirche des Benediktinerklosters Břevnov, die von den beiden Kardinälen Dominik Duka und Reinhard Marx geleitet wurde. An der Messfeier nahmen auch P. Martin Leitgöb und Msgr. Anton Otte teil.